Techem übernimmt Mehrheit an Smart-Meter-Spezialisten Inexogy

Um seine Position im Bereich intelligenter Messsysteme zu festigen, erwirbt der Energiedienstleister Techem die Mehrheitsanteile an Inexogy.

09.09.25 11:13 Uhr | 3 mal gelesen

Wie von der FAZ berichtet, hat der Ablesedienstleister Techem eine Mehrheitsbeteiligung am Wettbewerber Inexogy – ehemals Discovergy – übernommen. Hinter Inexogy steht David Zimmer, der als erfahrener Glasfasermanager und früherer VATM-Präsident gilt. Branchenquellen zufolge wurde der Kaufabschluss inzwischen von Zimmer und Techem-Chef Matthias Hartmann bestätigt. Die Übernahme soll die flächendeckende Installation von Smart-Metern in Deutschland vorantreiben. Techem hat angekündigt, in den kommenden fünf Jahren 320 Millionen Euro für Installation und Betrieb ausgeben zu wollen. Die neuen Messgeräte schaffen nicht nur mehr Transparenz beim Energieverbrauch, sondern helfen auch, Verbrauch an das Stromangebot aus erneuerbaren Energien anzupassen. Durch das jüngst vorgeschriebene Messstellenbetriebsgesetz werden Smart Meter zur Pflicht, allerdings ist die Umsetzung bislang schleppend. Die Bundesregierung sieht diese Technik als Grundstein für ein künftiges, mehr auf erneuerbare Energien ausgerichtetes Stromnetz. Techem teilt sich den Markt mit Ista und startete 2021 mit intelligenten Stromzählern. Die jüngste Akquisition ist die erste Übernahme in diesem Segment – und sie fällt in eine Phase des Eigentümerwechsels bei Techem. Die Partners Group, die Mehrheitseignerin, wollte das Unternehmen an TPG veräußern, doch nachdem die EU eine vertiefte kartellrechtliche Prüfung initiierte, zog TPG sich zurück und beteiligt sich nun minderheitlich. Das erhoffte Umsatzwachstum stützen beide Firmen primär auf die zunehmende Verbreitung von Smart Metern. Techem und Inexogy sind Installateure, jedoch keine Hersteller. Während Techem typischerweise Hausverwaltungen oder Eigentümer vertritt, bedient Inexogy vor allem Geschäftskunden. David Zimmer ist in der Telekommunikationsbranche zudem als Gründer von Inexio und Mitglied im Aufsichtsrat der Deutschen Glasfaser bekannt sowie Ex-Präsident des VATM. Über den Kaufpreis sind keine Angaben gemacht worden. Inexogy erwirtschaftete zuletzt zehn Millionen Euro Umsatz jährlich, plant jedoch bis 2029 mit deutlich höheren Zahlen und sieht sich kurz vor der Profitabilität.

Techem erwirbt die Mehrheit an Inexogy, um seine Präsenz bei intelligenten Messsystemen zu stärken und will bis 2029 massiv investieren. Ziel ist es, flächendeckend Smart Meter zu installieren, wozu in Deutschland gesetzlich verpflichtet wird, um die Energiewende effektiv zu unterstützen. Inexogy ist aktuell zwar noch nicht profitabel, rechnet aber innerhalb weniger Jahre mit starkem Wachstum durch die Kooperation mit Techem. Zusätzliche Details: In den letzten Tagen wurde die digitale Energiewende in Deutschland vielfach thematisiert. Die Süddeutsche Zeitung berichtete über Herausforderungen und Chancen der neuen Smart-Meter-Pflicht, insbesondere bezüglich Datenschutz- und Kostenthemen. Zudem widmete die FAZ einen Artikel der Frage, wie schnell Smart Meter wirklich in deutschen Haushalten verbaut werden können. Die Zeit beschäftigt sich aktuell mit der Marktkonsolidierung unter Ablese-Unternehmen und der Rolle privater Investoren in Deutschlands Energielandschaft.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. Süddeutsche Zeitung: Ein aktueller Hintergrundbericht analysiert die schleppende Einführung intelligenter Zähler in Deutschland, thematisiert die Datenschutzbedenken und fordert große Kampagnen seitens der Politik, um Hauseigentümer und Mieter zu überzeugen (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. FAZ: In einem ausführlichen Beitrag wird aufgezeigt, dass trotz gesetzlicher Vorgaben viel Bürokratie und technische Komplexität den Einbau von Smart Metern oder deren zukünftige Integration ins Stromnetz verzögern (Quelle: FAZ).

3. Zeit Online: Dort wird die öffentliche Diskussion unter Energiedienstleistern beleuchtet, wie Marktkonzentration und Finanzinvestoren die Entwicklung prägen, gerade vor dem Hintergrund der jüngsten Deals im Segment der Verbrauchsmessung (Quelle: Die Zeit).

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