Forsa-Umfrage: Mehrheit wünscht sich Verbot für privates Silvester-Feuerwerk

Gerade jetzt, wo das neue Jahr zum Greifen nah ist, plädiert eine beachtliche Mehrheit der Deutschen – konkret 60 Prozent – für ein Verbot von Feuerwerk durch Privatpersonen während Silvester.

18.12.25 17:39 Uhr | 27 mal gelesen

Zu diesem überraschend klaren Ergebnis kommt eine Befragung, die Mitte Dezember im Auftrag von RTL und ntv mit insgesamt 1.002 Menschen in ganz Deutschland durchgeführt wurde. Nur 37 Prozent sprechen sich ausdrücklich gegen ein Verbot aus. Auffällig dabei: Frauen stehen einem Verbot deutlich offener gegenüber als Männer. Das alles geschieht vor dem Hintergrund eines neuen Rekordumsatzes der Feuerwerksindustrie, die für die Silvester-Saison 2024/25 erst vor Kurzem einen Erlös von 197 Millionen Euro vermeldet hat. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen? – planen lediglich 16 Prozent der Deutschen, ihr Geld in Raketen oder Böller zu investieren. Von jenen, die trotzdem zugreifen wollen, gibt der größte Teil an, maximal 20 Euro (20 %) oder 50 Euro (62 %) auszugeben. Nur ein kleiner Bruchteil von 15 Prozent ist bereit, mehr als 50 Euro springen zu lassen. Irgendwie wirkt das fast widersprüchlich – einerseits Rekordumsatz, andererseits zurückhaltende Kaufabsichten. Vielleicht liegt die Wahrheit, wie so oft, irgendwo dazwischen.

Aus der aktuellen Forsa-Umfrage ergibt sich ein deutliches Bild: Mehr als die Hälfte der Bundesbürger wünscht sich angesichts der bevorstehenden Silvesternacht ein Verbot von privatem Feuerwerk. Frauen äußern sich mehrheitlich noch kritischer als Männer gegenüber Knallern und Raketen aus privater Hand. Umweltaspekte, erhöhte Unfallrisiken sowie der Schutz von Tieren und Menschen werden in vielen Diskussionen, auch in sozialen Netzwerken, als Gründe genannt, was sich mit aktuellen Beiträgen der Süddeutschen Zeitung und der Zeit deckt. Auffällig: Der eigentliche Verkaufserfolg der Branche steht im Kontrast zum zurückhaltenden Kaufinteresse der Bevölkerung – vielleicht ein Zeichen für eine gesellschaftliche Spaltung, zumindest im Hinblick auf Tradition und Wandel. Ergänzende Recherche aus den letzten zwei Tagen betont zudem, dass mehrere Großstädte – darunter Berlin und München – erstmals weitreichendere Sperrzonen für Feuerwerk eingerichtet haben und dabei vor allem den Schutz von Rettungskräften in den Vordergrund stellen. Laut Experten widerspricht das Feuerwerksempfinden vieler junger Menschen mittlerweile dem Wunsch nach mehr Rücksicht auf Umwelt und Sicherheit, wie auch Diskussionen auf Social Media zeigen.

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