Trump lässt geplantes Putin-Treffen platzen

Das ursprünglich angesetzte Treffen zwischen US-Präsident Trump und Russlands Präsident Wladimir Putin in Budapest wurde kurzfristig abgesagt – angeblich stimmte das Bauchgefühl des US-Präsidenten nicht.

heute 00:20 Uhr | 214 mal gelesen

Donald Trump hat das Treffen mit Wladimir Putin – das ohnehin von Anfang an unter einem mulmigen Stern stand – kurzerhand gecancelt. Am Mittwoch erklärte Trump vor Journalisten im Weißen Haus, dass sich ein Zusammenkommen in Budapest derzeit einfach nicht richtig anfühle. „Ich hatte nicht das Gefühl, dass wir da hinkommen, wo wir hinwollen. Also habe ich das Treffen abgesagt“, sagte Trump und ließ offen, wann oder ob es überhaupt nachgeholt wird. Bemerkenswert: Noch wenige Tage zuvor hatte Trump nach einem ausgiebigen Telefonat mit Putin erkennen lassen, dass er ihm in Budapest persönlich begegnen wolle. Doch schon bald darauf sickerten Zweifel aus Washington durch. Bereits Dienstag hieß es dann, ein bilaterales Treffen mit Putin stünde aktuell nicht auf der Agenda. Interessant ist zudem Trumps Einschätzung zur Lage in der Ukraine: Auf die Frage, ob Putin überhaupt am Ende des Krieges interessiert sei, betonte er, dass seiner Ansicht nach beide Seiten Frieden wollten. Genervt zeigte er sich indes über die zähen Bemühungen um Verhandlungsfortschritte. Trump räumte ein, dass positive Gespräche mit Wladimir Putin oft irgendwo im Sande verlaufen würden. Ein typisches diplomatisches Hickhack, das schnell den Faden verliert – auch im Wortsinne.

Das geplante Treffen zwischen Donald Trump und Wladimir Putin in Budapest ist vorerst vom Tisch, nachdem sich Trump – eigenen Angaben zufolge – dabei nicht richtig fühlte und wenig Aussicht auf Fortschritt sah. Die kurzfristige Absage fügt sich ein in eine Reihe von diplomatischen Unsicherheiten zwischen den USA und Russland, verschärft durch den weiter schwelenden Konflikt in der Ukraine. Laut übereinstimmenden Medienberichten stand hinter dem ursprünglichen Treffen ohnehin Skepsis und Unklarheit seitens des Weißen Hauses, besonders bezüglich Sinn und Erfolgsaussichten sowie internationaler Signale, die solch ein Gipfel gesendet hätte. Zudem sorgt die US-amerikanische Innenpolitik, insbesondere das laufende Wahljahr, für ein empfindliches Klima bei außenpolitischen Entscheidungen. Ergänzend tauchten in aktuellen Kommentaren beider Präsidenten immer wieder Hinweise auf, dass ein Frieden in der Ukraine dringend nötig, aber mit Blick auf konkrete Fortschritte schwierig bleibt. Russlands Position bleibt demnach abwartend und die US-Strategie auf kurzfristige politische Entwicklungen abgestimmt; Beobachter gehen nicht von schnellen neuen Initiativen aus.

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