Freitagabend in New York, die Stimmung an der Börse? Düstere Gesichter. Der Dow Jones schließt bei 45.480 Punkten – rund 1,9 Prozent niedriger als am Tag zuvor. Fast schon dramatisch sackte der S&P 500 um etwa 2,7 Prozent auf rund 6.553 Zähler ab. Die Tech-Börse Nasdaq fuhr mit dem Nasdaq 100 gar einen Rückgang von 3,5 Prozent ein, blieb bei circa 24.222 Punkten stehen.
Woran lag’s? Im Zentrum tobte mal wieder der Handelskonflikt: Die Volksrepublik China will angesichts neuer US-Zölle jetzt selbst den Export seltener Erden und anderer wichtiger Materialien drosseln und stoppt Soja-Importe aus den Staaten. Die amerikanische Regierung, in Person von Präsident Trump, reagierte prompt: Noch höhere Einfuhrzölle auf chinesische Produkte, weitere Maßnahmen nicht ausgeschlossen. China konterte – ab sofort werden US-amerikanische Schiffe mit frischen Gebühren belegt. Ein Kreislauf aus Drohungen und Vergeltung, der die Nervosität unter Anlegern spürbar steigen lässt.
Abseits der Börsenturbulenzen legte der Euro zu. Zum Handelsschluss notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1615 US-Dollar – wer Dollar brauchte, zahlte entsprechend 0,8610 Euro je US-Dollar. Gold dagegen wurde im Wirbel der Unsicherheiten etwas stärker nachgefragt, eine Feinunze kletterte auf 4.012 US-Dollar (+0,9 Prozent), was pro Gramm gut 111,05 Euro entspricht. Öl hingegen wurde zum Ausverkaufsobjekt: Brent-Rohöl verbilligte sich um 3,7 Prozent auf 62,80 US-Dollar pro Fass. So ganz nebenbei, das alles ist definitiv nichts für schwache Nerven.
An den US-Börsen kam es am Freitag zu auffälligen Kursverlusten: Sowohl Standardwerte als auch Tech-Titel gerieten unter erheblichen Druck. Auslöser ist vor allem die neue Eskalationsstufe im Handelsstreit zwischen den USA und China, nachdem beide Seiten neue Maßnahmen und Vergeltungszölle ankündigten. Erneut macht sich an den Märkten Verunsicherung breit, während Gold als sicherer Hafen wieder im Wert steigt und Öl unter die Räder gerät.
Spannend ist auch, dass Chinas Schritt mit den Exportbeschränkungen seltener Erden besonders die Hightech-Industrie treffen dürfte – ein Schlag, der in der global vernetzten Wertschöpfungskette Nachbeben auslösen kann. Trumps Aussagen zu möglichen weiteren Zöllen zeigen, dass der Konflikt einmal mehr ideologisch aufgeladen ist und ökonomische Vernunft hintenanzustellen scheint. Diverse Analysten befürchten, dass durch die Dynamik Risiken für die Konjunktur und nicht zu unterschätzende Dominoeffekte auf andere Volkswirtschaften entstehen.
Neuere Quellen zeigen, dass nach dem Kursrutsch am Freitag auch asiatische Notierungen und der DAX am Montag schwach tendierten. Die Marktteilnehmer schauen insbesondere auf mögliche Abwärtsrevisionen in den Wirtschaftsprognosen und warten auf konkrete Reaktionen von Seiten der US-Notenbank FED.
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