Ganz ehrlich, man rechnet ja mit vielem in der Politik, aber dass Ralf Stegner öffentlich für Donald Trump einen Friedensnobelpreis in Erwägung zieht? Das hätte ich nicht auf dem Zettel gehabt. "Sollte der US-Präsident echte, nachhaltige Friedensschritte in Gaza und der Ukraine einleiten, hätte ich damit kein Problem – dann sei ihm der Preis gegönnt", erklärte Stegner gegenüber dem Nachrichtensender Welt. Damit gibt er fast schon beiläufig zu: Persönliche Vorbehalte hin oder her, im Endeffekt zählt das konkrete Ergebnis – und manchmal überrascht die Welt wohl einfach. Im nächsten Atemzug relativiert Stegner aber auch: Trump sei nun mal ein sperriger Typ, seine Pläne schwer vorhersehbar. Trotzdem, so Stegner, ist und bleibt der amerikanische Präsident die Schlüsselfigur für größere Verschiebungen auf der Weltbühne – sei es im Nahen Osten oder Richtung Russland. Seine Skepsis klingt durch: Auf Trumps Pläne würde Stegner seine Strategie trotzdem lieber nicht aufbauen. Aber man weiß eben nie – das Unerwartete ist fast schon Alltag geworden.
Ralf Stegner, außenpolitischer Sprecher der SPD, sieht theoretisch eine Möglichkeit für Donald Trump, den Friedensnobelpreis zu bekommen – vorausgesetzt, dieser erreicht wirklichen Frieden in Brennpunkten wie Gaza oder der Ukraine. Trotz erheblicher persönlicher und politischer Kritik an Trump erkennt Stegner an, dass der US-Präsident eine zentrale Rolle bei internationalen Verhandlungen spielen könnte. Wie zahlreiche aktuelle Berichte in deutschen Leitmedien (etwa FAZ und Süddeutsche Zeitung) zeigen, ist die Lage sowohl im Nahost-Konflikt als auch im Ukraine-Krieg weiterhin höchst angespannt, zugleich nimmt die internationale Diplomatie zunehmend an Fahrt auf – Trump wird zwar kontrovers betrachtet, doch sein Einfluss als möglicher Mittler wird vielerorts diskutiert.