WFP fordert sichere Passagen für Hilfslieferungen nach Gaza

Im Anschluss an das Waffenstillstandsabkommen zwischen Israel und der Hamas betont das Welternährungsprogramm, wie dringend schnelle und sichere Hilfe für die Menschen im Gazastreifen nun gebraucht wird.

heute 00:04 Uhr | 154 mal gelesen

Es klang fast verzweifelt, was Martin Frick, der Deutschland-Direktor des WFP, in einem Interview verlauten ließ: Für die Bewohner*innen Gazas zählt gerade jede Stunde, und die dringend benötigten Hilfsgüter warten mehr oder weniger auf Abruf an den Grenzübergängen. Die aktuelle Waffenruhe könne, sollte sie halten, den Korridor öffnen, den die internationalen Hilfsorganisationen seit Monaten heraufbeschwören. Frick fordert explizit feste Zusagen und transparente Sicherheitsgarantien – nur damit könne eine geregelte Versorgung gelingen. Immerhin: 60.000 Tonnen Nahrungsmittel lagern bereits wartend an der Grenze, während weitere 100.000 Tonnen Versorgungsgüter quasi schon vor der Tür stehen. Falls der Zugang gelingt, könnten damit fast drei Monate lang grundlegende Bedarfe abgedeckt werden. Die Dimension ist enorm: Im ersten Monat könnten 1,6 Millionen Menschen das Notwendigste zum Überleben bekommen – wobei niemand sagen kann, ob dann endlich mal etwas Routine einkehrt oder das bange Warten von Neuem beginnt. Irgendwie wirkt es fast surreal, dass so viel abhängt von funktionierenden Absprachen – und doch ist die Abhängigkeit von diesen politischen Details schlicht existenziell für die Menschen vor Ort.

Nach monatelangen Kämpfen und Blockaden im Gazastreifen gibt es erstmals einen Hoffnungsschimmer für die notleidende Zivilbevölkerung: Das Welternährungsprogramm (WFP) betont nachdrücklich, wie überlebenswichtig schnelle und sichere Hilfslieferungen jetzt sind. Die aktuelle Feuerpause könnte das Zeitfenster bieten, in dem humanitäre Akteure endlich große Mengen an Lebensmitteln und Grundbedarfsgütern durchlassen – vorausgesetzt, es gibt klare Sicherheitsgarantien und eine funktionierende Koordinierung an den Grenzübergängen. Allerdings: Laut Recherchen verschiedener Medien wie DW, taz und FAZ ist die humanitäre Infrastruktur weiterhin labil, immer wieder wird der Zugang durch Unsicherheiten gefährdet, und auch die eigentliche Verteilung innerhalb Gazas bleibt schwierig – Helfer*innen schildern katastrophale Bedingungen, berichten aber gleichzeitig von beispiellosem Engagement auf allen Ebenen.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Im Bericht der Süddeutschen Zeitung wird detailliert geschildert, wie vorsichtige Hoffnung entsteht, nachdem im Rahmen des Waffenstillstandsabkommens internationale Hilfslieferungen für Gaza erstmals wieder Fahrt aufnehmen – hervorzuheben ist, wie schnell sich die Lage wieder zuspitzen kann, falls Abriegelungen erneut verhängt werden (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Die FAZ analysiert die komplexen diplomatischen Verhandlungen hinter den Kulissen und beschreibt, dass gegenwärtig immer noch viele Unsicherheiten bei der Verteilung und Absicherung der Hilfslieferungen bestehen, wobei sowohl die politische als auch die logistische Lage extrem volatil bleiben (Quelle: FAZ).

Bei der Zeit wird ein besonderer Fokus darauf gelegt, wie die Menschen in Gaza mit der ständigen Unsicherheit umgehen, aber auch, wie starke Solidaritätsstrukturen innerhalb der Bevölkerung immer wieder helfen, Engpässe zu überbrücken; Reporter berichten außerdem von Szenen unmittelbarer Erleichterung, sobald die ersten Hilfslieferungen tatsächlich eintreffen (Quelle: DIE ZEIT).

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