AfD plädiert für Friedensnobelpreis an Trump: Eine ungewohnte Ehrung?

Markus Frohnmaier, Außenpolitiker der AfD, spricht sich unlängst unverblümt dafür aus, dass Donald Trump den Friedensnobelpreis bekommen sollte. Eine Einschätzung, die nicht nur erstaunt, sondern auch Debatten anfeuert.

heute 09:22 Uhr | 128 mal gelesen

Dass ausgerechnet Donald Trump „Friedensnobelpreisträger“ werden soll – das klingt fast wie ein Scherz aus einer anderen Realität. Doch Markus Frohnmaier von der AfD meint es ernst. Im Gespräch mit RTL und ntv betonte er am Freitag, man finde kaum jemanden, der in den vergangenen Jahren innerhalb kürzester Zeit so viele Themen aktiv angefasst und dabei sogar Lösungen präsentiert habe – so der AfD-Mann. Ob man das alles so stehen lassen kann? Eher nicht. Frohnmaier räumte zumindest ein, dass Trumps vieldiskutierter 20-Punkte-Plan bislang nur teilweise umgesetzt werden konnte, doch: Für den Politiker zählt offenbar bereits der Anfang – und nicht das vollständige Ergebnis. "Es ist ein Hoffnungsschimmer," sagt er. Ein wenig klingt das so, als würde man schon den Versuch, einen Marathon zu starten, mit einer Medaille krönen wollen. Vielleicht sind aber auch kleine Fortschritte in unruhigen Zeiten einen Preis wert. Oder zumindest eine Debatte darüber.

Der Vorstoß der AfD, explizit durch ihren außenpolitischen Ansprechpartner Markus Frohnmaier, Donald Trump für den Friedensnobelpreis ins Gespräch zu bringen, provoziert quer durch das politische Spektrum Reaktionen. Die Begründung der AfD stützt sich auf Trumps Engagement bei internationalen Fragen – zum Beispiel seine Vermittlungsversuche in Konflikten, wobei Experten wie Kritiker gleichermaßen eher zurückhaltend auf tatsächlich erzielte Friedensleistungen Trumps blicken. Interessanterweise wird auch der in Trumps Amtszeit oft angeführte Rückzug aus internationalen Friedensbemühungen thematisiert, etwa die Aufkündigung der Nuklearabkommen und Rücktritte aus internationalen Organisationen, was die Frage aufwirft, ob allein neue Lösungsansätze, unabhängig von deren Erfolg, bereits preiswürdig sind. In den letzten 48 Stunden berichtete etwa die taz über anhaltende Kritik an rechtspopulistischen Erzählungen rund um den Friedensbegriff in der deutschen Politik, während die Süddeutsche einen Blick auf Trumps außenpolitisches Erbe wagt und die Zeit über die internationale Debatte der Nobelpreiswürdigkeit amerikanischer Präsidenten schreibt.

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