Am Freitag hat das Nobelkomitee in Oslo Maria Corina Machado zur diesjährigen Preisträgerin gewählt – eine Nachricht, die zunächst durch die Flure der politischen Szene und dann hinaus in die Welt hallte. Machado, häufig unter Lebensgefahr und stets von Konfliktlinien umgeben, gilt mittlerweile als eine der unerschütterlichsten Persönlichkeiten der demokratischen Bewegung Venezuelas. Die Kommission lobte ihren außergewöhnlichen Mut: In einer zerfaserten Opposition habe sie Brücken gebaut, Dialoge angestoßen und Menschen über politische Grenzen hinweg zusammengeführt – inmitten eines Systems, das Widerstand selten duldet.
Interessanterweise gingen damit frühere selbstinszenierte Kandidaturen, wie etwa von Donald Trump, leer aus. Das Komitee gab knapp, fast mit einem Augenzwinkern bekannt, dass mediale Show oder öffentlicher Druck in diesen ehrwürdigen Wänden nie eine Rolle spielen.
Neben dem Friedenspreis wurden in Stockholm bereits Preisträger der Disziplinen Medizin, Physik, Chemie und Literatur vorgestellt: Brunkow, Ramsdell und Sakaguchi fanden mit ihrer Forschung zu Immuntoleranz Beachtung; ein Quanten-Trio aus Kalifornien bekam lobende Worte für ihre Fortschritte in der Physik. Im Bereich Chemie wurden Kitagawa, Robson und Yaghi für ihre bahnbrechenden molekularen Bauwerke ausgezeichnet, László Krasznahorkai erhielt den Literaturnobelpreis für seine künstlerisch visionären Texte.
Der Nobelpreis gilt bis heute als Krönung wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Engagements. Überreicht werden die Preise traditionsgemäß am Todestag von Alfred Nobel, dem 10. Dezember. Norwegens Hauptstadt Oslo händigt dabei immer den Friedensnobelpreis aus, während die übrigen Zeremonien in Stockholm stattfinden.
Maria Corina Machado, eine zentrale Figur der venezolanischen Demokratiebewegung, wurde in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Ihr langjähriges Engagement und der stetige Einsatz für die Rechte von Bürgern in Venezuela haben internationale Anerkennung gefunden, während die politische Situation im Land weiterhin von Instabilität und Repression geprägt ist. Das norwegische Nobelkomitee würdigte explizit Machados Fähigkeit, trotz Gefahren und politischer Zersplitterung Hoffnung und Einigkeit zu stiften, etwas, das in der aktuellen Lage Venezuelas nicht selbstverständlich ist.
Bei den anderen Nobelpreisen des Jahres standen erneut Grundlagenforschung und Literatur mit gesellschaftlicher Sprengkraft im Mittelpunkt. In Venezuela selbst berichten lokale wie internationale Medien, dass der Friedensnobelpreis für viele Oppositionelle auch als Zeichen der Ermutigung gedeutet wird, den Weg zur Demokratie nicht aufzugeben.
Laut aktuellen Meldungen (Stand: Juni 2024) ist die Lage in Venezuela weiterhin angespannt, politische Repressionen gegen Oppositionelle nehmen nicht ab – dennoch wird Machados Auszeichnung als klares Signal verstanden: Die internationale Gemeinschaft blickt weiterhin auf das Land und unterstützt den friedlichen Wandel.
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