Maria Corina Machado gewinnt Friedensnobelpreis – Venezuelas Hoffnungsträgerin geehrt

Der Friedensnobelpreis würdigt diesmal die venezolanische Oppositionsführerin Maria Corina Machado – ein Signal der Anerkennung für Demokratie und Mut in einem gespaltenen Land.

10.10.25 11:52 Uhr | 50 mal gelesen

Am Freitag gab das Nobelkomitee in Oslo bekannt: Maria Corina Machado, bekannte Oppositionspolitikerin aus Venezuela, ist die diesjährige Friedensnobelpreisträgerin. Die Jury hob ihren unerschütterlichen Einsatz für demokratische Rechte sowie ihre Rolle als verbindende Kraft in einer zerrissenen Opposition hervor. Selten wurde in Lateinamerika eine einzelne Person so explizit für ihren zivilen Mut vor internationalem Publikum ausgezeichnet. Dass hingegen US-Präsident Donald Trump, der sich in der Vergangenheit selbst-medial ins Gespräch für den Preis gebracht hat, nicht bedacht wurde, konterte das Komitee gewohnt trocken mit dem Hinweis, dass mediale Kampagnen die geschichtliche Entscheidung nie beeinflusst haben. Parallel wurden die restlichen Nobelpreise – von Medizin bis Literatur – in Stockholm bekanntgegeben. Mary Brunkow, Fred Ramsdell und Shimon Sakaguchi erhalten den Medizinpreis für Forschungen zur Immun-Toleranz. Der Nobelpreis für Physik geht an die Quantenexperten John Clarke, Michel H. Devoret und John M. Martinis, während Susumu Kitagawa, Richard Robson und Omar M. Yaghi für innovative molekulare Gerüste in der Chemie ausgezeichnet wurden. Der Literaturpreis würdigt dieses Jahr den ungarischen Schriftsteller Laszlo Krasznahorkai – für sein ausdrucksstarkes Werk, das auch im Angesicht dunkler Zeiten das Potenzial der Kunst zeigt. Der Preis gilt als Inbegriff wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Wertschätzung und wird jährlich am 10. Dezember verliehen – der Friedensnobelpreis traditionsgemäß in Oslo, die anderen Ehrungen in Stockholm. Nächste Woche steht dann noch die Wirtschaft in der Nobelarena.

Maria Corina Machado wurde für ihren mutigen Einsatz für eine demokratische Zukunft Venezuelas mit dem diesjährigen Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Ihr Engagement ist ein Hoffnungsschimmer für viele Menschen im Land, das seit Jahren von politischer Unsicherheit und ökonomischer Krise geprägt ist. In Venezuela wurde die Entscheidung als Zeichen internationaler Unterstützung gefeiert, stößt aber bei der Regierung auf heftigen Widerstand. Die Lage im südamerikanischen Land bleibt volatil, Machado äußerte sich selbst kämpferisch und betonte, dass der Kampf für freie Wahlen und Rechtsstaatlichkeit weitergehe. Gleichzeitig haben die restlichen Nobelpreisvergaben wissenschaftliche und künstlerische Forschung aus aller Welt in den Fokus gerückt, darunter Erkenntnisse zur Immunregulation und Beiträge zu Kunst und Chemie. In aktuellen Nachrichten wurde zudem berichtet, dass Machado immer wieder Repressionen und Drohungen ausgesetzt ist und dass die Wahlbeobachtung und die Rolle der internationalen Gemeinschaft weiterhin kritisch gesehen werden. Internationale Reaktionen betonen die Unterstützung für Demokratiebewegungen in schwierigen geopolitischen Zeiten.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die taz berichtet ausführlich über den Friedensnobelpreis für Maria Corina Machado und beleuchtet ihre politische Karriere, den Widerstand gegen die autoritäre Regierung in Venezuela sowie die Bedeutung der Auszeichnung für die Opposition. Der Artikel hebt hervor, dass die Nobelpreisvergabe ein klares Signal an internationale Gemeinschaften aussendet, sich weiterhin für Demokratie und Menschenrechte einzusetzen. Zugleich werden die schwierigen Bedingungen, unter denen politische Arbeit in Venezuela stattfindet, thematisiert. Quelle: taz

Die Süddeutsche Zeitung beleuchtet in einem aktuellen Artikel, wie die Reaktion der venezolanischen Regierung auf die Vergabe des Friedensnobelpreises ausfiel: Die Machthaber wiesen die Entscheidung zurück und bezeichneten sie als unzulässige Einmischung in innenpolitische Belange. Das Blatt schildert zudem Machados Hintergrund, ihren unermüdlichen Einsatz für freie Wahlen und den Druck, den sie und ihre Anhänger vonseiten der Regierung erfahren. Abschließend wird die kritische internationale Rolle hervorgehoben und wie der Preis auch andere Oppositionskräfte stärkt. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Auf Spiegel Online analysiert man zugleich die geopolitischen Folgen der Preisverleihung und stellt die Person Maria Corina Machado in den Kontext der jüngsten Entwicklungen in Lateinamerika. Der Artikel geht darauf ein, wie der Friedensnobelpreis zur Symbolfigur für demokratischen Wandel werden könnte, und reflektiert die Risiken, denen Aktivistinnen und Aktivisten im Land ausgesetzt sind. Daneben werden Stimmen internationaler Politiker zitiert, die an Venezuela und an die Verantwortung der Weltgemeinschaft appellieren. Quelle: Der Spiegel

Schlagwort aus diesem Artikel