Wohnungsbau: Baupreise steigen auch im August 2025 weiter

Im August 2025 sind die Preise für neu gebaute, konventionelle Wohngebäude in Deutschland erneut geklettert – um 3,1 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat.

heute 08:47 Uhr | 134 mal gelesen

Wenn ich ehrlich bin, kommt der erneute Anstieg kaum überraschend – seit Monaten werden Bauen und Sanieren ständig teurer. Bereits im Mai berichtete das Statistische Bundesamt von 3,2 Prozent mehr als im Mai 2024. Von Mai bis August 2025 legten die Baupreise dann nochmal um 0,5 Prozent drauf – wohlgemerkt alle Zahlen inklusive Mehrwertsteuer, damit keine Missverständnisse aufkommen. Der Löwenanteil entfiel laut Destatis auf Rohbauarbeiten, deren Preise seit August 2024 um 2,2 Prozent stiegen. Es sind vor allem Beton- und Mauerarbeiten, die ins Gewicht fallen: Betonstrukturen verteuerten sich um 1,2 Prozent, Mauerwerk um 1,3 Prozent. Auffallend: Wer sein Dach erneuern oder bauen ließ, musste 4,4 Prozent mehr einplanen! Und wenn es um Holz und Zimmermannskunst geht, sogar fast 5 Prozent mehr. Erdarbeiten? Auch die schlugen mit +3,1 Prozent zu Buche. Aber damit nicht genug: Innenausbau wurde besonders teuer – 3,6 Prozent mehr als noch ein Jahr zuvor. Wärmepumpen & Heizanlagen: satte 4,4 Prozent extra. Metallbauten? Immerhin 1,9 Prozent Steigerung. Elektrik, Sicherheit, Kommunikationstechnik: plus 5,1 Prozent! Wärmedämmung – wieder ein Extrabetrag von mehr als 3 Prozent. Auch wer seine eigenen vier Wände instand hält (abgesehen von Lappalien wie Schönheitsreparaturen) merkte die Entwicklung schmerzhaft: Plus 3,8 Prozent gegenüber August 2024. Und nicht nur Wohngebäude: Die Preise für neue Büros oder Betriebsgebäude zogen im selben Zeitraum um jeweils 3,3 Prozent an, während es im Straßenbau 'nur' 3,5 Prozent waren – und das ist eigentlich der schwächste Anstieg seit über vier Jahren. Ein bisschen klingt das ja fast nach Hoffnung.

Die Baupreise in Deutschland steigen weiter, wenn auch langsamer als während der Hochzeiten der Rohstoff- und Lieferschwierigkeiten. Hauptursachen sind neben gestiegenen Lohnkosten und weiterhin hohen Energiepreisen vor allem die erhöhten Anforderungen an den Klimaschutz und die Nachhaltigkeit beim Bau. Das betrifft insbesondere die energetische Sanierung von Bestandsgebäuden, aber auch den Neubau, wie die Nachfrage nach effizienten Wärmepumpen und hochwertigen Dämmstoffen zeigt. Zugleich sorgen hohe Zinskosten und eine schwächelnde Baukonjunktur laut aktuellen Analysen für zusätzliche Unsicherheiten auf dem Immobilienmarkt. Die Mischung aus knappen Fachkräften, steigenden Anforderungen durch Gesetzesänderungen sowie unsicherer Finanzierungslage ist für viele Bauherren spürbar. Wie Experten weiter berichten, baut sich dabei ein Rückstau von Projekten auf, der langfristig sogar zu einer Verknappung von Wohnraum führen könnte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem ausführlichen Artikel der Süddeutschen Zeitung verschärfen die gestiegenen Kosten nicht nur die Baupreise für Wohnprojekte, sondern bringen den Wohnungsbau insgesamt ins Stocken; viele Projekte werden verzögert oder gar abgesagt, zumal auch die Nachfrage angesichts hoher Kreditkosten schwächelt (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

Spiegel Online berichtet, dass insbesondere kleinere und mittelständische Bauunternehmen unter dem aktuellen Preisdruck leiden; Branchenexperten erwarten, dass die Zahl der Insolvenzen steigen könnte, wenn keine staatlichen Hilfen kommen und die Materialpreise nicht bald nachgeben (Quelle: Spiegel Online).

Nach einer Analyse von Zeit Online führen die Baupreissteigerungen dazu, dass längst nicht nur Wohneigentum für viele unbezahlbar wird, sondern auch vermietete Neubauten unrentabel erscheinen; die Politik steht unter Druck, zügig Maßnahmen wie Steuererleichterungen oder Zuschüsse für nachhaltiges Bauen zu beschließen (Quelle: Zeit Online).

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