Es sind diese Spiele, bei denen man den Eindruck gewinnt, Deutschland möchte gar keine Zweifel mehr an seiner Ambition aufkommen lassen. Ein 4:0 gegen Luxemburg klingt nüchtern, aber dahinter verbirgt sich eine Partie, die praktisch von Anfang an entschieden war. Bereits in der zwölften Minute markierte David Raum das 1:0 per Freistoß – der Ball schlug so präzise im rechten Eck ein, dass man als Zuschauer kurz das Gefühl hatte, hier entstehe etwas Größeres. Dann diese Szene im Strafraum: Dirk Carlson, Luxemburgs Abwehrmann, mit unglücklichem Handspiel, Elfmeter, glatt Rot. Kimmich bleibt eiskalt vom Punkt – 2:0.
Was auffiel: Deutschland verlor auch nach der Pause weder Fokus noch Spielfreude. Gnabry stocherte kurz nach Wiederanpfiff aus kurzer Distanz zum 3:0 ein, Kimmich legte nach einer Ecke direkt noch eins drauf. Manchmal wirkt das Team in solchen Situationen ein bisschen zu versiert, zu abgeklärt – fast, als würde ein Bäcker den immer gleichen Teig kneten. Danach verwaltete die Mannschaft das Ergebnis abgezockt, ohne groß das Risiko oder die Schlagzahl zu erhöhen. Luxemburg hingegen? Komplett abgemeldet, vorne schlicht zu ungefährlich und – nach dem Platzverweis – ohnehin mit den geforderten 90 Minuten überfordert. So sah am Ende alles nach Pflichtprogramm aus, aber unter der Oberfläche spürte man so etwas wie einen leichten Weckruf: Vielleicht kann Deutschland doch mehr als nur Mittelmaß.
Deutschland zeigte im WM-Qualifikationsspiel gegen Luxemburg eine über weite Strecken souveräne und kontrollierte Leistung – insbesondere Joshua Kimmich präsentierte sich in Torlaune. Durch den frühen Treffer sowie die Überzahl entwickelte sich das Spiel rasch zur klaren Angelegenheit, was Deutschlands Chancen in der Gruppe deutlich verbessert. Gleichzeitig gibt es aber auch Stimmen, die trotz des deutlichen Ergebnisses darauf hinweisen, dass solche Partien wenig über den wahren Leistungsstand aussagen – etwa ob die Nagelsmann-Elf auch gegen stärkere Gegner bestehen kann.
Ergänzung (recherchiert): Derzeit diskutieren Experten und Fans auf mehreren Plattformen angeregt, ob der jüngste DFB-Erfolg mehr ist als ein bloßer Pflichtsieg: Während die Teamleistung als geschlossen und effizient bewertet wird, wird gerade die Effizienz nach Standardsituationen hervorgehoben. Parallel dazu sorgt die Personalpolitik von Bundestrainer Julian Nagelsmann für Gesprächsstoff: Er setzt weiterhin gezielt auf erfahrene Kräfte, verzichtet aber auf allzu große Experimente. Auch abseits des Platzes ist das Interesse an der Nationalelf wieder gestiegen – Medienberichten zufolge stieg die TV-Quote für das Luxemburg-Spiel deutlich im Vergleich zu vorherigen Qualifikationspartien.