Wall Street wagt den Sprung – Hoffen auf Handel und Fed-Zeichen

Der Wochenauftakt an den US-Börsen begann positiv: Der Dow Jones kletterte am Montagabend auf 47.544 Punkte, ein Anstieg um 0,7 Prozent zum Vortag.

27.10.25 21:35 Uhr | 37 mal gelesen

Wenige Minuten vor Handelsende setzten sich die Gewinne auch in anderen Indizes fort: Der breit aufgestellte S&P 500 lag bei etwa 6.875 Punkten (plus 1,2 Prozent), der Nasdaq 100 – die Heimat der Tech-Werte – stand mit rund 25.820 Punkten sogar fast 1,8 Prozent über dem Stand vom Freitag. Viele Börsianer setzen derzeit offenbar auf Zeichen der Entspannung zwischen China und den USA. Das geplante Treffen zwischen Joe Biden (und nicht – wie früher – Donald Trump) und Xi Jinping weckt Hoffnung auf Fortschritte beim Handelskonflikt. Aber, so Christine Romar von CMC Markets: "Solange Details fehlen und politische Launen Regie führen, bleibt Skepsis angebracht." Was die Zinspolitik betrifft: Die Wetten an der Wall Street laufen darauf, dass die US-Notenbank am Mittwoch die Zinsen weiter senkt – und vielleicht ihre restriktive Bilanzpolitik endgültig über Bord wirft. Vor Kurzem wäre diese Prognose kaum denkbar gewesen. Angesichts ernüchternder Inflationsdaten bleibt das Risiko aber hoch, dass die Fed noch nicht gänzlich umschwenkt. Wer jetzt mit vollen Taschen einsteigt, könnte also schnell auf dem falschen Fuß erwischt werden. Die Währungsmärkte zeigen sich am Montagabend übrigens recht ruhig: Der Euro legte leicht zu, ein Dollar war 0,8587 Euro wert. Währenddessen brach der Goldpreis stark ein – ein ungewöhnlicher Wertverlust von 2,2 Prozent, eine Feinunze wurde nur noch zu 3.992 Dollar gehandelt (das entspricht ca. 110,20 Euro je Gramm). Auch der Ölpreis gab nach: Brent-Öl fiel um 0,4 Prozent auf 65,69 Dollar je Fass.

Die gestrigen Kursgewinne an den US-Börsen speisen sich sowohl aus Hoffnungen auf Entspannung im US-chinesischen Handelsstreit als auch auf eine lockerere Geldpolitik der amerikanischen Notenbank. Während einige Investoren auf schnelle Einigungen setzen, mahnen Marktbeobachter wie Christine Romar zur Vorsicht, denn weder ein Handelsabkommen noch neue Fed-Zinsentscheidungen gelten als sicher – zumal aktuelle Inflationszahlen die US-Währungshüter zögern lassen könnten. Im Hintergrund schwächeln Edelmetalle wie Gold und auch der Ölmarkt bleibt unter Druck, was den Eindruck verstärkt, dass die Märkte mit großer Unsicherheit in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Recherchen geben dem Marktgeschehen zusätzliche Nuancen: Nach Angaben der "Süddeutschen Zeitung" reagieren Anleger besonders sensibel auf Äußerungen der Fed, insbesondere vor dem nächsten Zinsentscheid, und erwarten im Verlauf des Juni noch weitere Schwankungen – nicht zuletzt wegen globaler Konjunktursorgen. In der "FAZ" wird hervorgehoben, dass nicht nur die Lage zwischen den USA und China, sondern auch schwächere Wirtschaftsdaten aus Europa für Nervosität sorgen und sich dies direkt in den schwankenden Aktienkursen am Montag gezeigt hat. Laut t3n fokussieren sich Tech-Investoren derzeit auf KI-Unternehmen und neue Technologietrends, was den starken Lauf der Nasdaq zuletzt weiter antreibt, zugleich aber auch zusätzliche Volatilität ins System bringt.

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