Manchmal braucht es keine Revolution, sondern einfach guten Willen und ein bisschen kreatives Knistern – genau das scheint nun zwischen dem Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) in Sachsen-Anhalt zu passieren. Was klingt wie ein formeller Vertrag, bedeutet in Wirklichkeit: Medienmenschen und Wissenschaftler sitzen, vermutlich zwischen Kaffee und Notizbuch, endlich öfter am selben Tisch. Nach der Unterzeichnung durch MDR-Intendant Ralf Ludwig und Universitätsrektor Prof. Dr.-Ing. Jens Strackeljan am 7. November 2025 geht die Zusammenarbeit jetzt offiziell an den Start. Der Kern der Sache: Man will Wissenschaft nicht länger in Elfenbeintürme oder trockene Paper verbannen, sondern so erzählen, dass auch Menschen außerhalb der Unikorridore Lust darauf bekommen. Wie das aussehen kann? Zum Beispiel durch Radio, Fernsehformate, Podcasts – und ja, auch Tiktok dürfte nicht fehlen.
Strackeljan betont, und dabei wirkt er beinahe persönlich berührt, dass man sich als Uni nicht nur in Forschungssphären sondern direkt in die Gesellschaft einbringen, Orientierung bieten und, ganz ehrlich, Leben retten sollte – oder zumindest verständlich erklären, was im Hintergrund passiert. In einer Zeit, in der gefühlt täglich Schlagworte wie KI, grüne Energie oder Fake News um die Ohren fliegen, hält er Kooperationen wie diese für absolut notwendig. Ludwig, der MDR-Mann, sieht das genauso. Er hofft, dass man mit der Uni plötzlich Forschungsluft schnuppert und diese journalistisch spannend aufbereiten kann, um junge wie ältere Leute neugierig zu machen.
Der Vertrag, so nüchtern es klingt, öffnet Türen – für praxisnahes Lernen, Nachwuchsförderung und das Testen von neuen Wegen in der Wissenschaftskommunikation. MDR und Uni Magdeburg wollen damit nicht weniger als das Bewusstsein in Mitteldeutschland für Forschung stärken und dabei allerlei Kanäle bespielen – von Social Media bis hin zu klassischen Mediatheken. Im Kern steht die Idee, fächerübergreifende Forschung sichtbar, verständlich und vielleicht ab und zu sogar unterhaltsam zu machen. 'Zusammen die Welt neu denken' ist mehr als ein Slogan an der OVGU. Es ist ein Anspruch, an dem sich künftig auch der MDR messen lassen will.
Angemerkt: Hinter all den Kooperationen, Verträgen und schönen Worten schwingt auch die Hoffnung mit, dass so das Vertrauen in Forschung und Medien gestärkt wird. Und das kann, besonders in Zeiten, in denen gefühlt jede Debatte im Netz sofort entgleist, nicht schaden.
Die neue Partnerschaft zwischen MDR und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg markiert einen Schritt auf dem Weg zu einer modernen, reichweitenstarken Wissenschaftskommunikation. Ziel ist es, Forschung nicht nur für Fachkreise, sondern auch für eine breite Öffentlichkeit zugänglich und nachvollziehbar zu machen – gerade zu gesellschaftlich bedeutsamen Themen wie Digitalisierung, Energiewende und Künstliche Intelligenz. MDR und Universität setzen dabei auf crossmediale Ansätze und die Förderung von Medien- und Wissenschaftsnachwuchs, was im aktuellen mediendominierten Klima wichtiger denn je erscheint. Jüngste Medienberichte (u.a. auf www.sueddeutsche.de und www.spiegel.de) zeigen, dass sich Wissenschaftskommunikation zunehmend einem Zielkonflikt zwischen Komplexitätsreduktion und Faktentreue stellen muss. Dazu kommt, dass politische und gesellschaftliche Debatten durch vertrauenswürdige Wissenschaftsjournalistik Orientierung bieten können – insbesondere, wenn Populismus und Informationsflut den Diskurs erschweren. Die Kooperation in Sachsen-Anhalt ist vor diesem Hintergrund auch ein Signal an andere Bundesländer, Wissenschaft und Medien enger zu verzahnen und so die Brücke zwischen Forschungslabor und Wohnzimmer zu schlagen.