Migration ist selten ein geradliniger Weg – eher gleicht sie einem Fluss, der nie ganz zur Ruhe kommt. Das CRM-Programm versteht sich als Brücke: Es will Austausch ermöglichen, Kompetenzen schärfen und nachhaltige Verbindungen über Landesgrenzen hinweg knüpfen. Finanziell getragen von AMIF und BAMF, rücken diesmal 24 engagierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus Deutschland, dem Irak, Italien, Jordanien, dem Libanon und der Türkei zusammen. Sie bringen Geschichten, Herausforderungen und Perspektiven mit – und sind zugleich Teil einer immer weiter wachsenden Lerngemeinschaft. In den zurückliegenden Kursen waren bereits Menschen vom Balkan, aus Westafrika und Nordafrika involviert – ein ziemlich beeindruckendes Netzwerk, das von Jahr zu Jahr bunter und dichter wird.
Was das Ganze bringt? Schaut man sich das Feedback an, steckt darin echtes Potenzial: Die Teilnehmenden loben die offenen Lernräume, den ehrlichen Erfahrungsaustausch und die Möglichkeit, neues Wissen direkt in ihre tägliche Arbeit mitzunehmen. Wer denkt, Weiterbildungen seien dröge oder trocken, irrt. Hier entstehen nicht nur Abschlussarbeiten, sondern auch Ideen für Praxisprojekte, etwa zur sicheren Rückkehr von Minderheiten aus der Türkei, zur Reintegration von Kindern oder zur Unterstützung von Menschen, die aus der Ukraine, Albanien, Tunesien und anderen Ländern zurückkehren. Von der Theorie in den Alltag – ein Übergang, der selten nahtlos, aber immer wichtig ist.
Ein weiterer spannender Punkt: Die Stakeholder-Gespräche im Programm. Hier wird nicht um den heißen Brei geredet. Es geht um neue Trends in der Migrationspolitik, um Weiterbildungslücken – und um den Mut, Rückkehr und Reintegration nicht mehr als isolierte Einzelfälle zu sehen, sondern die Bedürfnisse ganzer Gruppen ins Blickfeld zu rücken. Nur so kann aus Rückkehr für die Betroffenen mehr werden als bloß eine Rückreise – sondern ein Neuanfang mit Perspektive.
Die nächsten Monate bleiben spannend: Im Februar 2026 beginnt die letzte Runde, und im November folgt die Abschlusskonferenz. Wer mag, kann Interviews und weitere Eindrücke übrigens auf der MFD-Webseite ansehen. So oder so: Der zwischenmenschliche Austausch bleibt der entscheidende Hebel, um Migration neu und menschlich zu denken.
Das CRM-Programm bietet eine internationale Plattform für Weiterbildung und Austausch rund um nachhaltige Migration, zirkuläre Bewegungen und freiwillige Rückkehr. Besonders bemerkenswert ist, wie gezielt Fachkräfte aus sehr unterschiedlichen Regionen miteinander ins Gespräch gebracht werden – und wie bereits aus den letzten beiden Kohorten sichtbare Veränderungen in der Praxis erkennbar werden. Migration bleibt ein sensibles Thema, seit Februar 2024 steht das "Gemeinschaftliche Europäische Asylsystem" unter Beobachtung; NGOs wie Pro Asyl kritisieren Verschärfungen und fordern mehr Fokus auf Integrationschancen statt Rückführungsdruck. Auch aktuelle Debatten in Deutschland zeigen, wie dringend professionelle, länderübergreifende Netzwerke mit Praxiserfahrung gebraucht werden. Daneben gibt es neue politische Initiativen: In Deutschland diskutiert die Ampelkoalition eine Reform der Integrationspolitik, die auch bessere Angebote für Rückkehrwillige schaffen soll. Parallel berichtete die Süddeutsche Zeitung unlängst, dass immer mehr Herkunftsländer direkt aktiv an Rückkehr- und Reintegrationprogrammen mitwirken wollen – ein Trend, den das CRM bereits erfolgreich vorwegnimmt und unterstützt.