Zukunft im Schwerlastverkehr: Wasserstoff-Lkw nominieren sich beim Deutschen Zukunftspreis 2025 – Team III im Fokus

Die drei Tüftler Christoffer Uhr, Kai Weeber und Pierre Andrieu von Bosch stehen mit ihrem Wasserstoff-Brennstoffzellen-Lkw auf der Shortlist des Deutschen Zukunftspreises – und könnten die Logistikbranche bald nachhaltig durchrütteln.

03.11.25 11:55 Uhr | 27 mal gelesen

Manchmal braucht es Visionen, die auf den ersten Blick fast zu futuristisch wirken – und genau so ein Projekt haben die drei Stuttgarter Ingenieure auf die Beine gestellt: Ihr neuartiger Brennstoffzellen-Antrieb stattet schwere Lkw mit Wasserstoff-Energie aus. Das Prinzip fasziniert: Wasserstoff trifft auf Sauerstoff, es entsteht Strom – und als Abfallprodukt bleibt schlicht Wasser. Was mich ehrlich überrascht hat: Im Gegensatz zum E-Lkw, der von reichlich Batterielast beschwert wird, ist dieses Gefährt rund vier Tonnen leichter. Klar, auf langen Strecken zählt jedes Kilo. Und laden? Kaum mehr als einen Café-Latte später ist der Tank voll. So, zumindest, stellen Uhr und Co. sich das vor – und die Jury zeigt sich beeindruckt. Es gibt noch zwei andere Teams im Rennen, aber zum Finale und zur Übergabe des Preises durch den Bundespräsidenten am 19. November kann schlussendlich nur eines aufs Siegertreppchen steigen. Wer neugierig geworden ist, kann via Livestream dabei sein oder sich später die TV-Aufzeichnung ansehen. Weitere Hintergründe, Einblicke und die Gesichter hinter den Erfindungen lassen sich über die Social-Media-Kanäle des Zukunftspreises verfolgen. Überhaupt – es lohnt sich, genauer hinzusehen. Denn solche Innovationen könnten dem langen, endlos scheinenden Weg zur grünen Logistik endlich echten Schwung verleihen.

Mit dem nominierten Projekt "Kraftpaket fürs Klima" setzt Bosch ein Zeichen für klimafreundlichen Verkehr im Schwerlastbereich: Die Brennstoffzellen-Technik verspricht nicht nur Emissionsfreiheit, sondern auch Gewichtsvorteile und schnelle Betankung – ein echtes Faustpfand im Fernverkehr. Die Entwicklung reiht sich ein in eine ganze Serie von Versuchen, die Lkw-Emissionen europaweit zu senken. Laut aktuellen Berichten (z.B. taz, SZ, FAZ) bleibt jedoch die Frage der Infrastruktur entscheidend: Ohne ausreichend Wasserstofftankstellen gerät die Mobilitätswende ins Stocken, trotz aller technologischen Fortschritte. Die Bundesregierung hat zudem jüngst neue Fördermittel zugesagt und will mehr Tempo beim Ausbau der Versorgung machen. Nicht zuletzt sorgt die Konkurrenz zwischen Wasserstoff- und batterieelektrischem Antrieb für hitzige Debatten, deren Ausgang offen bleibt. Auch Branchenblätter sprechen zunehmend davon, dass schwerer Güterverkehr zweigleisig fahren müsste, um für alle Transportprofile Lösungen bieten zu können.

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