Sudan: Entwicklungsministerin drängt auf mehr weltweite Unterstützung

Angesichts der dramatischen Verschlechterung im Sudan fordert Entwicklungsministerin Reem Alabali-Radovan (SPD) energisches Handeln und eine stärkere internationale Beteiligung, um die Krise einzudämmen.

heute 01:05 Uhr | 22 mal gelesen

Man kann es kaum übersehen – die Lage im Sudan hat eine Tragweite erreicht, bei der einem die Worte fehlen. Entwicklungsministerin Alabali-Radovan ließ gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe keinen Zweifel daran: Es sei gerade die schwerwiegendste humanitäre Katastrophe weltweit. Berichte, Bilder, verzweifelte Stimmen – die Ministerin zeigte sich erschüttert und durchaus mitgenommen. Sie fordert weit mehr als bloße Lippenbekenntnisse: 'Eine politische Lösung und ein belastbarer Waffenstillstand dürfen nicht länger aufgeschoben werden,' mahnte sie offen. Was anderswo wie ein ferner Konflikt erscheinen mag, betrifft hier Millionen Menschen ganz real, vor allem Frauen und Kinder, die am stärksten unter der Gewalt leiden. Alabali-Radovan zufolge ist das Weitermachen wie bisher keine Option. Sie mahnt: 'Ohne umfangreiches Engagement der internationalen Gemeinschaft kommt ein Waffenstillstand nicht zustande.' Etwas verschoben, aber fast flehend klingt ihr Appell: Die Welt soll Sudan nicht vergessen. Erst kürzlich habe sie während eines Aufenthalts in Äthiopien selbst erlebt, wie Menschen aus dem Sudan Schutz und Sicherheit in Nachbarländern suchen. Und Deutschland? Setzt, so sagt sie, nicht nur auf finanzielle Mittel, sondern fördert auch konkrete Hilfsstrukturen – Schutzräume für besonders gefährdete Gruppen und Unterstützung für aufnehmende Nachbarstaaten. Es ist ein kompliziertes Geflecht aus Not, Hoffnung und Verantwortung.

Die gegenwärtige Krise im Sudan ist laut Entwicklungsministerin Alabali-Radovan eine der dringendsten Herausforderungen der internationalen Gemeinschaft. Sie hebt hervor, wie existenziell wichtig es sei, politisch zu vermitteln und Hilfsangebote auszuweiten, vor allem für die am stärksten gefährdeten Menschen, darunter zahlreiche Frauen und Kinder. Immer wieder, so scheint es, geraten selbst große Katastrophen in Vergessenheit, wenn das mediale Interesse nachlässt – genau davor warnt sie: Es braucht dauerhafte Aufmerksamkeit, politische Lösungen und großzügige Unterstützung, sowohl innerhalb als auch außerhalb der Region. Neuere Entwicklungen verdeutlichen die eskalierende Notlage weiter: Verschiedene Medien berichten übereinstimmend, dass die Zahl der Binnenvertriebenen im Sudan auf über neun Millionen gestiegen ist und die Versorgungslage täglich kritischer wird. UN-Organisationen warnen vor einer massiven Hungerkatastrophe, die schon jetzt viele Teile des Landes betrifft, während Hilfslieferungen durch anhaltende Kampfhandlungen verzögert oder blockiert werden. Auch Nachbarländer – insbesondere Äthiopien, Tschad und der Südsudan – stehen inzwischen unter hohem Druck, da sie Tausende Geflüchtete aufnehmen müssen und selbst mit Versorgungsengpässen kämpfen.

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