Seit der Machtübernahme der Taliban im August 2021 – mit bizarren Feiern, bei denen aus Helikoptern Blumen regnen und Hass regiert – verschlechtert sich die Lage in Afghanistan spürbar: Kritiker werden gefoltert, Frauen und Mädchen verlieren täglich Rechte, Hunger prägt das Land. Wer fliehen will, stößt bei legalen Wegen auf fast unüberwindbare Mauern. Das deutsche Aufnahmeprogramm, das ursprünglich Tausenden Schutz bieten sollte, blieb für viele ein Luftschloss – so sagen es zumindest Betroffene. Bürokratie, Geduldspiel, Ernüchterung am Ende: Die Tür, die sich damals so groß öffnete, schlägt gerade mit einem lauten Knall zu. Während der Wind in Deutschland rauer wird und die Bereitschaft zu Hilfe schwindet, warten in Pakistan derzeit etwa 2.000 Menschen – Journalisten, Aktivistinnen, Bundeswehrhelfer –, oft monatelang, auf die Erfüllung eines deutschen Versprechens. Manche haben schon eine Aufnahmezusage, doch stattdessen verfolgt sie nun die Gefahr, aus Pakistan abgeschoben zu werden. Im August 2025 verschärfen die pakistanischen Behörden ihre Gangart, lassen Hausdurchsuchungen durchführen und nehmen Geflüchtete fest – unter ihnen sogar Menschen, für die Deutschland Schutz zugesagt hatte. Ein Fünkchen Hoffnung? Es wird immer schwächer. Gleichzeitig überlegt die Bundesregierung offen, bestehende Zusagen wieder zurückzunehmen. Was bleibt, ist ein Scherbenhaufen deutscher Schutzpolitik. Die Uhr tickt für jene, die in den Gästehäusern zwischen Schreibtischentscheid und Schicksal ausharren.
Die Situation afghanischer Flüchtlinge, die auf deutschen Schutz hoffen, bleibt dramatisch und von politischen Kehrtwenden geprägt. Ursprünglich wollte Deutschland besonders gefährdeten Menschen wie Frauenrechtlerinnen, Journalisten und ehemaligen Ortskräften Asyl bieten, doch bürokratische Hürden und Abschiebungsdruck – sowohl in Pakistan als auch aus Deutschland selbst – drohen das Vertrauen der Betroffenen nachhaltig zu zerstören. Die Entwicklungen der letzten Monate zeigen ein zunehmendes Wegsehen Europas, aber auch, dass die Taliban ihre repressiven Maßnahmen weiter verschärfen, während viele Hilfesuchende auf sich allein gestellt bleiben.
Erneute Recherche: Die Taz berichtet aktuell unter anderem über verschärfte Abschiebungen und den Umgang der EU mit Afghanistan-Flüchtlingen, insbesondere im Kontext restriktiverer Asylpolitik. Die Süddeutsche analysiert die umstrittenen Debatten zur Rücknahme von Aufnahmezusagen und die rechtlichen Grauzonen, während die Zeit den Alltag wartender afghanischer Frauenrechtlerinnen und ihre schwindende Hoffnung in Pakistan sowie in deutschen Aufnahmelagern beleuchtet.