Gerade jetzt, am Vorabend der neuen Strategievorstellung, tut sich bei DB Fernverkehr ein tiefer Graben zwischen Belegschaft und Führung auf: Viele Bahner sind an der Belastungsgrenze und lehnen sich – halb anonym, aber oft auch offen – gegen das Management auf. Interne Chatbeiträge zeugen von emotionaler Erschöpfung und Misstrauen, das besonders durch die Ankündigung erneuter Stellenkürzungen und scheinbar endloser Strategiewechsel befeuert wird. In den letzten beiden Tagen haben viele Medien von einer wachsenden Zahl von Krankmeldungen und Überstunden berichtet; auch außerhalb vom DB-Konzern stehen systemische Fragen im Fokus: So stand in der taz ein Interview mit einer Personalrätin, die von einer 'neuen Protestkultur' bei internen Missständen spricht (Quelle: taz), und die Süddeutsche beleuchtet detailliert, wie sich der Strategie-Schlingerkurs auf die Sicherheit und Servicequalität der Bahn auswirkt (Quelle: Süddeutsche Zeitung). Der Spiegel wiederum analysiert, dass häufige Führungswechsel und mangelnde Wertschätzung bei Großunternehmen – beispielhaft am DB-Konzern – zu einer gefährlichen Entfremdung zwischen Belegschaft und Management führen (Quelle: DER SPIEGEL). Weitere Details: Die allgemeine Personalnot bei der Bahn hat sich in den vergangenen Wochen spürbar verschärft. Laut Expertenaussagen fehlen im gesamten Konzern mehrere Tausend Beschäftigte, was Verspätungen, Zugausfälle und unplanbare Schichtwechsel für Mitarbeiter zur Folge hat. Die DB prüft zwar Digitalisierung und Automatisierung, kurzfristige Entlastung sei aber laut Personalrat wie Vorstand nicht in Sicht. Hinzu kommt, dass der Umbau hin zu mehr Nachhaltigkeit und klimafreundlicher Mobilität die ohnehin überlasteten Teams zusätzlich fordert.