Aktiv-Pension: SPD will Anreize für längere Beamtenkarrieren schaffen

Die SPD bringt eine 'Aktiv-Pension' ins Spiel, um Bundesbeamte länger im Job zu halten – nach bayerischem Vorbild.

25.11.25 14:45 Uhr | 28 mal gelesen

Während Bayerns Ministerpräsident Markus Söder einen Vorstoß zur sogenannten Aktiv-Pension wagte, fordert jetzt auch die SPD bundesweit einen ähnlichen Weg: Sonja Eichwede, stellvertretende Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, sagte dem Handelsblatt, das Modell sei grundsätzlich attraktiv. Im Moment dürfen Bundesbeamte zwar auch nach offizieller Altersgrenze noch arbeiten, aber nur in speziellen Ausnahmefällen – allzu großzügig ist das nicht. Eichwede regt eine umfassendere Reform des öffentlichen Dienstrechts an: Ähnlich wie bei der geplanten Aktivrente für Arbeitnehmer:innen könnten auch Beamte motiviert werden, freiwillig länger im Dienst zu bleiben, sofern sie das wünschen. Das wäre aus ihrer Sicht ein beidseitig vorteilhaftes Modell. Bislang sind auch die bayerischen Pläne nicht viel mehr als ein Konzept – das Finanzministerium dort steckt noch mitten in der Ausarbeitung. Ehrlich gesagt wird sich erst zeigen, ob sowas bundesweit wirklich Attraktivität entfaltet. Alles noch in der Schwebe, aber der Ruf nach einer flexibleren Beamtenpension wird lauter.

Die Diskussion um die „Aktiv-Pension“ ist ein weiterer Baustein der aktuellen Debatte, wie Arbeit und Ruhestand flexibler gestaltet werden können, um in Zeiten des Fachkräftemangels das Know-how älterer Beschäftigter länger zu nutzen. Schon jetzt ist erkennbar, dass die öffentliche Verwaltung mit Personalengpässen ringt, wie auch der Bund Deutscher Beamter wiederholt warnt; entsprechende Modelle könnten Entlastung bringen, werfen aber auch Fragen nach Motivation, Fairness und finanziellen Folgen auf. In anderen europäischen Ländern – etwa Schweden – führen vergleichbare Programme tatsächlich dazu, dass erfahrene Kräfte nicht abrupt in Rente gehen, sondern Wissen und Erfahrung weiterhin verfügbar bleiben. Bundesweit sind Reaktionen gemischt: Während Gewerkschaften Flexibilität begrüßen, fordern sie zugleich verlässliche Regelungen, um „Renten mit Würde“ nicht auszuhöhlen, wie die Süddeutsche berichtet (Quelle: https://www.sueddeutsche.de), und einige Experten sehen das Ganze eher als politische Symbolik denn als echte Reformchance (Quelle: https://www.faz.net). Aus Sicht der SPD ist die Ausweitung von Anreizen für längeres Arbeiten jedoch ein notwendiger Schritt, um den öffentlichen Dienst zukunftsfähig zu halten, zumal die alternde Beamtenschaft zunehmend zu einem strukturellen Problem wird.

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