Grüne möchten Wärmepumpenförderung stärker für Geringverdienende öffnen

Die Grünen setzen sich für einen stärkeren staatlichen Zuschuss beim Einbau von Wärmepumpen ein, damit vor allem Menschen mit kleinem Einkommen nicht auf ihren alten, teuren Heizungen sitzen bleiben müssen.

heute 01:05 Uhr | 104 mal gelesen

Felix Banaszak, Co-Vorsitzender der Grünen, hat in einer Stellungnahme an die Funke Mediengruppe betont, dass auch Menschen mit schmalem Geldbeutel einen Umstieg auf eine klimafreundliche und geldsparende Heizung wagen können sollten – beispielsweise durch umfangreichere Fördermittel oder sogar Leasing-Modelle. Er stellt klar: Ein Eigenheim ist kein Freifahrtsschein für ausreichend Rücklagen – gerade viele Eigentümerinnen und Eigentümer, die erst vor wenigen Jahren gekauft haben, stehen vor echten Finanzierungsproblemen, wenn es um neue Heizsysteme geht. Die aktuelle staatliche Förderung für Wärmepumpen erreicht bis zu 70 Prozent der Kosten, doch reiche das offenbar nicht aus – zu unterschiedlich seien die Lebenslagen. Noch weiter geht ein neuer Vorschlag aus den Reihen der Partei, angeführt von Susan Sziborra-Seidlitz, Wahlkampfspitze der Grünen in Sachsen-Anhalt: Wer gar keinen Eigenanteil stemmen kann, solle den Austausch komplett umsonst bekommen – etwa per zinsfreiem Kredit mit langer Rückzahlung oder Vorfinanzierung durch den Staat. Ziel sei es, niemanden 'in der fossilen Kostenfalle' hängen zu lassen. Die Parteileitung will dies beim grünen Bundesparteitag diskutieren. Nebenbei ließ Banaszak nicht unerwähnt, dass in seinen Augen die Union – vor allem CDU-Politikerin Katherina Reiche und CSU-Chef Markus Söder – gerade eine 'Kulturkampfrhetorik' gegen die Wärmepumpe führe, statt Lösungen anzubieten. "Da tun sich ideologische Fronten auf, dabei bestünde ohne viel Streit echter Handlungsbedarf."

Die Grünen drängen darauf, dass staatliche Zuschüsse für Wärmepumpen besonders für Menschen mit geringem Einkommen weiter ausgebaut werden – als Antwort auf die Tatsache, dass die bisherigen Fördermodelle viele finanziell Schwache nicht erreichen. Diskutiert wird unter anderem ein System, bei dem Haushalte ohne Ersparnisse den Heizungsaustausch völlig gratis erhalten könnten, etwa über zinsfreie Kredite oder einen vollständigen staatlichen Zuschuss. Ursprünglich lag die Deckung der Kosten durch die Förderung bei etwa 70 Prozent, aber Einzelfälle fallen immer wieder durchs Raster. Im aktuellen politischen Klima stoßen diese Vorschläge auf Gegenwind von Unionsparteien, wobei den Grünen ideologische Grabenkämpfe vorgeworfen werden. In neueren Berichten aus deutschen Leitmedien wird das Thema kontrovers diskutiert: Die taz thematisiert, wie die soziale Frage beim Heizungstausch oft übersehen wird und insbesondere ältere Hausbesitzer in finanzielle Bedrängnis geraten (Stand Juni 2024). Die FAZ hingegen beleuchtet die politisch zunehmend erhitzte Debatte um Subventionen und warnt vor einer Überforderung des Staatshaushalts durch ausufernde Programme im Gebäudesektor (Juni 2024). Unterdessen hebt das Nachrichtenportal t3n.de hervor, dass innovative Finanzierungsmodelle wie Miet- oder Leasingkonzepte in anderen europäischen Ländern bereits funktionieren und auch für Deutschland Zukunft haben könnten (Juni 2024). Insgesamt zeichnet sich ab: Der Druck wächst, sozial gerechte Klima-Lösungen zu finden, die wirklich alle mitnehmen.

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