Wer, ehrlich gesagt, noch vor wenigen Jahren seine Radiosendungen bemüht in winzigen Küchenradiogeräten suchte, wird sich an die ARD Audiothek vielleicht noch als reinen Podcast-Pool erinnern. 2026 soll nun mit 'ARD Sounds' alles leichter und irgendwie... zeitgemäßer werden. Die ARD holt praktisch alles Hörbare – News, Fußball-Kommentare, True-Crime, entspannte Plaudereien – in eine gemeinsame App, egal ob du sie auf dem Wohnzimmer-Smart-Speaker oder als Begleitung beim Laufen nutzt. Zentral ist: Fast alle Radioprogramme und Podcasts der ARD (und auch Deutschlandfunk!) landen an einem Ort, ergänzt durch eine Prise ZDF und exklusive Festival-Formate – 'Playbutton für deinen Tag' nennen sie das. Persönlich frage ich mich, ob diese Strategie Skeptiker überzeugen kann, oder ob bloß die Namen rotieren, während das Grundproblem – wer sucht, sucht sich tot – bleibt. Aber immerhin: Die Plattform soll Empfehlungen liefern, der Umstieg von den alten Apps erfolgt stufenweise und – man höre und staune – es gibt sogar direkte Interaktion mit den Sendern. Wer sich noch mehr ins Ohr legen will, dürfte vom geplanten 'ARD Sounds Festival' in Nürnberg überrascht werden: Nicht nur Podcasts als Live-Show, sondern auch intime Studiokonzerte von bekannten Acts, die man nur per Los gewinnt. Vielleicht erweist sich Nürnberg ja bald als Deutschlands kleine Schwester von Austin – zumindest für ein langes Maiwochenende.
Mit 'ARD Sounds' läutet die ARD im März 2026 ein neues Kapitel für ihre Audio-Angebote ein. Die bisherige ARD Audiothek wandelt sich zur modernen Plattform, welche digitale Hörformate verschiedenster Art – von regionalen Radios bis hin zu ZDF-Podcasts – auf einer App vereint. Im Zentrum steht eine einfachere Bedienung, mehr Personalisierung und der Anspruch, ein jüngeres, technikaffines Publikum zu erreichen; sogar Podcasts des Deutschlandfunks und ZDF-Formate werden integriert. Ein besonderes Highlight bildet das ARD Sounds Festival in Nürnberg mit Live-Podcasts und exklusiven Konzerten. Neue Recherchen zeigen außerdem: Im Zuge der Digitaloffensive erhöht die ARD ihre Ambitionen, sich gegen private Audioangebote zu behaupten, teils auch aus politischer Absicht, die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks neu zu betonen. Verschiedene Medien wie die taz und die Zeit greifen aktuell die Frage auf, ob die gebündelten Audioangebote ihr großes Versprechen tatsächlich einlösen können, oder ob Überangebot und Strukturprobleme dem Publikum letztlich den Zugang erschweren.