BDEW-Chefin Andreae hebt Standortvorteile der Energiewende hervor

Andreae zufolge wird die Debatte um die hohen Strompreise in Deutschland oft zu einseitig geführt – Vorteile der Energiewende würden zu selten thematisiert.

30.08.25 11:54 Uhr | 4 mal gelesen

Kerstin Andreae, Vorsitzende des Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), betont im Gespräch mit der 'Frankfurter Allgemeinen Zeitung', dass die Energiewende Deutschland große Standortvorteile bietet. Das betreffe unter anderem die Netzstabilität, welche im internationalen Vergleich vorbildlich sei: Im Jahr 2023 mussten Verbraucher hierzulande im Schnitt nur 13 Minuten ohne Strom auskommen, in den USA waren es mit 367 Minuten ein Vielfaches. Zudem sei die Innovationskraft durch den Export klimafreundlicher Technologien ein Pluspunkt – deutsche Unternehmen erhielten zahlreiche Aufträge für moderne Gaskraftwerke. Allerdings bemängelte Andreae fehlende Impulse aus dem Inland für die Wasserstoffwirtschaft und forderte mehr Engagement im Bundeshaushalt. Sie kritisierte außerdem, dass die angekündigte Stromsteuersenkung nur eingeschränkt umgesetzt werde und wies darauf hin, dass Zuschüsse zu Netzentgelten aus dem Haushalt statt aus speziellen Klimafonds stammen sollten. Andreae sieht zudem große Sparpotenziale durch effizientere Infrastrukturplanung, wie Freileitungen statt Erdkabel, und den Abbau von Bürokratie, die jährlich Milliarden kostet. Abschließend forderte sie konkrete und zügige Schritte für den Ausbau von Gaskraftwerken und den Zusammenschluss der europäischen Staaten zu einer Wasserstoffallianz.

Der aktuelle Diskurs um hohe Stromkosten blendet nach Ansicht von BDEW-Chefin Kerstin Andreae entscheidende Standortvorteile Deutschlands aus: Netzstabilität, technologische Innovationskraft und Exportchancen durch nachhaltige Energietechnik. Andreae kritisiert die Bundesregierung, da in der nationalen Wasserstoffstrategie und beim dringend benötigten Ausbau gesicherter Gaskraftwerkskapazitäten zu zögerlich vorgegangen werde – dies gefährde die Versorgungssicherheit und die wirtschaftliche Dynamik. Sie fordert eine stärkere Ausrichtung auf Kostenoptimierung und Effizienz, weniger Bürokratie sowie den Aufbau einer europäischen Wasserstoffallianz – insbesondere vor dem Hintergrund wohnungswirtschaftlicher Herausforderungen und der aktuellen Debatte um Netzentgelte, Strompreise und Investitionen in die Versorgungssicherheit. Aktuelle Medienberichte (z.B. bei ZEIT Online und FAZ) unterstreichen, dass ein beschleunigter Infrastrukturausbau, neue Ausschreibungsmodelle sowie der europaweite Schulterschluss in Sachen Wasserstoff als Schlüsselfaktoren für die Zukunft des deutschen Energiesektors gesehen werden. Zudem hat die Bundesregierung jüngst angekündigt, zusätzliche Mittel für den Netzausbau und gezielte Förderungen für Wasserstoff-Infrastruktur zu prüfen.

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