Bund fordert Klarstellung von Ditib zu demokratischen Grundwerten

Das Bundesinnenministerium verlangt vom Moscheeverband Ditib eine eindeutige Ablehnung von Islamismus und Antisemitismus sowie klare Bekenntnisse zu den Prinzipien des Grundgesetzes.

08.09.25 10:36 Uhr | 4 mal gelesen

Nach Angaben eines BMI-Sprechers gegenüber der 'Welt' wird von allen Partnervereinen der Bundesregierung eine deutliche Positionierung gegen islamistische und antisemitische Bewegungen erwartet. Die Fortführung der Zusammenarbeit hängt künftig davon ab, inwiefern ausländische Einflüsse auf die betreffende Organisation bestehen und wie transparent diese damit umgehen. Aktuell unterstützt das BMI die Imam-Ausbildung in Zusammenarbeit mit dem Islamkolleg Deutschland e. V. mit 465.000 Euro – Ziel ist, diese künftig unabhängig von der türkischen Religionsbehörde Diyanet zu gestalten. Stein des Anstoßes ist eine Konferenz in Istanbul, bei der unter Diyanet-Präsident Ali Erbas eine Resolution zugunsten der Hamas und eines globalen Dschihad verabschiedet wurde. Das BMI betont: Die enge Verbindung Ditibs zur Diyanet ist weiterhin problematisch. Die Bundesregierung erwartet von Ditib ein entschiedenes Bekenntnis zu Grundgesetz, internationalen Verständigung, dem Existenzrecht Israels und eine klare Abwehrhaltung gegenüber extremistischen Tendenzen. Der weitere Verlauf der Kooperationsmaßnahmen, besonders die Ausbildungsinitiative für Imame, wird stark von der zukünftigen Haltung und dem Handeln Ditibs beeinflusst.

Das BMI sieht die Beziehungen zur Ditib kritisch, nachdem ausländische Einflüsse und problematische Positionen auf einer Konferenz in Istanbul deutlich wurden. Die Bundesregierung fordert eine deutliche Abkehr von islamistischen und antisemitischen Ideologien, und Ditib steht unter Druck, Transparenz und Bekenntnis zur deutschen Werteordnung zu zeigen. International steigt der Druck auf islamische Verbände in Europa, ihre Unabhängigkeit zu demonstrieren, und auch im Kontext der jüngsten antisemitischen Vorfälle ist ein konsequenteres Handeln seitens staatlicher Stellen und Religionsgemeinschaften in Deutschland spürbar. Aktuelle Medienberichte heben hervor, dass Ditib angekündigt hat, prüfen zu wollen, wie Distanz zur Diyanet praktisch umgesetzt werden kann, stehen der Organisation aber weiterhin kritisch gegenüber. Außerdem erwägen verschiedene Bundesländer, Fördermittel oder Kooperationen im Bildungsbereich an klare Voraussetzungen bezüglich Transparenz und Wertebindung zu knüpfen. Die Debatte wird darüber hinaus von der anhaltenden Diskussion um Religionsfreiheit, Integration und Sicherheit in Deutschland geprägt.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Die Süddeutsche Zeitung berichtet ausführlich über die Entwicklung der staatlichen Imam-Ausbildung und verknüpft die Herausforderungen der Zusammenarbeit mit muslimischen Verbänden wie Ditib angesichts ihrer Verflechtung mit ausländischen Regierungen. (Quelle: https://www.sueddeutsche.de)

Die FAZ beleuchtet die Reaktion verschiedener muslimischer Gemeinden auf die Forderungen der Bundesregierung, geht auf gesellschaftliche Spannungen ein und erläutert, wie sich Mitbestimmung und Eigenständigkeit der Gemeinden weiterentwickeln. (Quelle: https://www.faz.net)

Der Spiegel diskutiert die politischen Implikationen der jüngsten Aussagen des BMI und analysiert, wie Ditib und andere islamische Organisationen eine Balance zwischen deutscher Rechtsordnung und internationalen Einflüssen finden müssen. (Quelle: https://www.spiegel.de)

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