Ein Dienstagabend in Dänemark und man hätte fast meinen können, ein Heimspiel der Dortmunder zu erleben. Felix Nmecha traf früh und brachte damit richtig Schwung in die Partie – Dinger, wie man sie selten abgeklärt sieht. Dann allerdings war es nicht der Gegner, sondern ein eigenes Missgeschick – Eigentor von Waldemar Anton – das Kopenhagen zurückbrachte. Nach der Pause legte Bensebaini vom Punkt nach, Nmecha erhöhte erneut und Fábio Silva setzte noch einen drauf. Dass Viktor Dadason am Ende für die Gastgeber noch verkürzte, blieb letztlich reine Kosmetik.
Leverkusen wiederum? Nun, das war ein ganz anderes Spiel. Paris legte sofort einen irren Start hin, Pacho traf flott, García glich zwar kurz auf, dennoch war PSG – ehrlich gesagt – übermächtig. Doué, Kvaratskhelia und Co. drehten zur Halbzeit bereits voll auf, und auch in Hälfte zwei ließ der französische Meister kaum einen Funken Hoffnung für die Werkself. Garcías schöner Treffer blieb einer der wenigen Lichtblicke, aber am Ende stand ein vernichtendes 2:7. Ein Abend zum Vergessen, bei dem die Defizite der Leverkusener gnadenlos offengelegt wurden.
So landet Dortmund nun auf Rang vier – irgendwie klingt das weniger dramatisch, als es ist –, während die Leverkusener nach drei Spielen weiterhin sieglos und ziemlich angezählt dastehen.
Der aktuelle Champions-League-Spieltag brachte Borussen-Fans Grund zur Freude, für Leverkusen hingegen eher Frust und zerknirschtes Kopfschütteln. Dortmunds deutlicher Sieg in Kopenhagen war vor allem getragen von Nmecha, der herausragte und als Torschütze wie als Impulsgeber agierte, während Leverkusen von einem gnadenlos effizienten PSG überrollt wurde und schon nach der ersten Halbzeit kaum noch Hoffnung hatte. Die Entwicklungen der Gruppe bleiben nicht zuletzt wegen der Spannungen um die Tabellenpositionen brisant – Experten der Süddeutschen Zeitung etwa heben hervor, dass Dortmund für sein Spiel endlich auch international belohnt wurde, während Leverkusens Defensive auf dem Prüfstand steht. Ergänzend zeigen andere Medien wie der Spiegel oder die FAZ auf, dass Dortmund frischen Mut aus dem Sieg schöpft und für Leverkusen eher Aufarbeitung als Aufbruch auf der Agenda steht. PSGs Offensivkraft und die taktischen Schwächen in der Bayer-Defensive wurden dabei als besonders prägend gewertet.