Dröge kritisiert AfD für kalkulierte Provokationen und Opferrolle

Katharina Dröge, an der Spitze der Grünen im Bundestag, wirft der AfD vor, mit immer schärferen Provokationen und dem Versuch, sich als Opfer darzustellen, Stimmung zu machen.

heute 01:37 Uhr | 20 mal gelesen

In einem Interview mit der 'Bild' (Samstagausgabe) sprach Dröge unverblümt aus, was sie an der aktuellen Diskussionskultur im Bundestag stört: Sie erkennt bei den Auftritten der AfD ein System. 'Die provozieren gezielt in Debatten, reizen förmlich Ordnungsrufe heraus', so Dröge. Anschließend würde sich die AfD sofort in einer Art Mitleidsrolle präsentieren, fast theatralisch. Ihrer Meinung nach sei der Fahrplan der AfD durchschaubar – und man dürfe sich darauf nicht einlassen. 'Das Präsidium entscheidet letztlich über Ordnungsrufe. Aber das zu Spielball politischer Inszenierung zu machen, ist durchsichtig', betonte die Grünen-Politikerin. Offenbar sei es der AfD wichtiger, lautstark aufzufallen als ernsthaft an Verbesserungen in der Sache mitzuwirken. Persönlich frage ich mich manchmal, wie viele Menschen dieses Schauspiel durchschauen – oder ob wir uns einfach schon daran gewöhnt haben. Ein bisschen erinnert mich das Ganze an einen alten Theatertrick: Wer besonders laut klagt, will manchmal nur die eigene Rolle größer erscheinen lassen.

Katharina Dröge wirft der AfD im Bundestag inszeniertes Stören und Opfer-Inszenierung vor. Dabei sieht sie eine bewusste Strategie hinter dem provozierten Ordnungsruf und dem anschließenden Selbstmitleid. In den letzten Wochen wurde die parlamentarische Debattenkultur mehrfach durch AfD-Zwischenrufe und Eklats auf die Probe gestellt, was bundesweit kritisiert wird. Laut SPIEGEL und ZEIT kommt es in Plenarsitzungen häufiger zu Ordnungsrufen gegen die AfD, nicht selten gehen damit medienwirksame Selbstinszenierungen einher. Auch aus anderen Fraktionen wächst die Kritik am Verhalten der AfD-Parlamentarier, die den Bundestag gezielt für populistische Inszenierungen nutzen und weniger für konstruktive Politik. So thematisieren mehrere Medien, dass sich diese Strategie mittlerweile in den sozialen Medien ausbreitet, was Debatten weiter polarisieren könnte.

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