Das Verteidigungsministerium erkannte den gefährlichen Einsatz der Bundeswehrkorvette vor der libanesischen Küste als Gefechtssituation an, was zur Verleihung der Einsatzmedaille, Stufe 'Gefecht', führte. Überreicht wurde die Auszeichnung vom Flottenbefehlshaber Vizeadmiral Axel Deetz. Ende Juli 2024 befand sich die Korvette im Bereich der Levante, während es in der Region immer wieder zu Kampfhandlungen kam. Besonders zugespitzt hatte sich die Lage, als am 17. Oktober eine mit Sprengstoff beladene Drohne auf das Schiff zusteuerte. Durch eine Kombination aus britischer Ausbildung und eigenem Training gelang es der Crew, die Drohne mithilfe eines Störsystems abzuwehren – ein Moment, der die Professionalität und das Durchhaltevermögen der Mannschaft deutlich machte. Ihr Kommandant, Fregattenkapitän Christian Rodust Schlenker, betonte den Stolz auf seine Crew, die trotz der realen Lebensgefahr ihren Auftrag weiter durchzog und nach fast 200 Tagen fern der Heimat stolz zurückkehrte.
Hintergrund: UNIFIL – die seit über 40 Jahren bestehende UN-Mission im Libanon – umfasst unter anderem das deutsche Kontingent mit Stützpunkt im südlibanesischen Naqoura. Dort, unmittelbar an der Grenze zu Israel, ist das Hauptquartier stationiert. Die Gefechtssituation unterstreicht die anhaltende Unsicherheit und Gefahrensituation für alle UNIFIL-Einheiten, auch abseits der Landoperationen.
Die Auszeichnung der Besatzung der 'Ludwigshafen am Rhein' steht stellvertretend für den gefährlichen Alltag vieler UNIFIL-Kräfte im östlichen Mittelmeer. Ihre erfolgreiche Abwehr eines Drohnenangriffs zeigt nicht nur die moderne Bedrohungslage auf hoher See, sondern auch die Notwendigkeit internationaler Zusammenarbeit und kontinuierlichen Trainings. Besonderer Fokus liegt derzeit auf der verschärften Sicherheitslage an der israelisch-libanesischen Grenze, die auch weiterhin die Arbeit der Blauhelme – darunter die deutsche Marine – herausfordert. In einem aktuellen Artikel hebt die Süddeutsche die wachsende Gefahr für UN-Truppen im Nahen Osten hervor, vor allem seit den erneuten Spannungen zwischen Israel und der Hisbollah seit Sommer 2024.
Auch das Bundesministerium für Verteidigung äußerte sich jüngst zur Rolle deutscher Einheiten in internationalen Friedensmissionen und betont die erhöhte Einsatzbereitschaft (Quelle: Bundesministerium der Verteidigung). Die Situation bleibt dynamisch und verlangt von allen Beteiligten hohe Flexibilität sowie umfassende Gefahreneinschätzung.