Erhöhung der Zusatzbeiträge: Gesundheitsexperten rechnen fest damit

Angesichts der Mahnungen großer Krankenkassen sieht auch CSU-Experte Stephan Pilsinger eine wachsende Wahrscheinlichkeit für höhere Zusatzbeiträge – und kritisiert dabei die Strategie der Kassen scharf.

heute 14:47 Uhr | 22 mal gelesen

„Es sieht sehr danach aus, als müssten die gesetzlich Versicherten zum Jahreswechsel tiefer in die Tasche greifen“, meint Stephan Pilsinger (CSU) mit Blick auf die Zeitpläne der Krankenkassen. Gerade wird noch im Vermittlungsausschuss über ein Gesetzesvorhaben von Gesundheitsministerin Nina Warken diskutiert, das die Beiträge stabilisieren soll – 2,9 Prozent sind das Ziel. Doch schon vorher habe es laut Pilsinger deutliche Signale der Kassen gegeben, dass eine Anhebung für 2026 quasi ausgemachte Sache sei. "Die Erklärungen der Kassenchefs kamen auffällig früh – das roch für mich nach einer geplanten Beitragserhöhung, die kommunikativ vorbereitet wurde." Carola Reimann (AOK-Bundesverband) wirft der Politik vor, die Notwendigkeit von Rücklagen nicht einzuplanen. "Auch wenn das aktuelle Sparpaket kommt, ist das Versprechen auf Stabilität wackelig. Viele Kassen sind noch weit weg von den geforderten Mindestreserven." Die Finanzierungslücke bleibt: Zehn Milliarden Euro Defizit sind für das nächste Jahr prognostiziert, das aktuelle Gesetzespaket bringt gerade mal zwei Milliarden. Sozialverbände wie die Vorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, sehen das Paket nur als „Pflaster“ auf einer tiefen Wunde. Ihrer Meinung nach braucht es endlich echte Reformen, statt nur weiteres Herumdoktern an Symptomen. Und: Bund und Länder schieben sich derweil gegenseitig die Verantwortung zu, während immer mehr Versicherte um ihre Beiträge fürchten müssen.

Der befürchtete Anstieg der Zusatzbeiträge in der gesetzlichen Krankenversicherung wird zunehmend zur Gewissheit, da sowohl Politik als auch Krankenkassen eine deutliche Deckungslücke erkennen. Der Vermittlungsausschuss debattiert zwar noch über Entlastungen, doch die Planungen der Versicherer und die Kritik von Sozialverbänden lassen kaum Zweifel daran, dass weiteres Sparen allein nicht reicht. Nach aktuellen Medienmeldungen und Analysen beträgt das erwartete Defizit rund zehn Milliarden Euro, weshalb grundlegende Strukturreformen, etwa eine bessere Finanzierung versicherungsfremder Leistungen aus Steuermitteln oder eine grundlegende Anpassung des Beitragssystems, gefordert werden. Recherchen in aktuellen Leitmedien zeigen zudem, dass die politische Uneinigkeit zwischen Bund und Ländern sowie die nicht berücksichtigten Mindestreserven der Kassen zentrale Faktoren für die angespannte Lage sind. Experten in Blogs und Tageszeitungen betonen auch, dass ohne eine klare Lösung viele Beitragszahler 2025 erneut finanziell stärker belastet werden könnten.

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