Weidels Kritik: Mittelstand leidet, Merz bleibt untätig – Insolvenzen auf Allzeithoch

Der Jahresbericht von Creditreform zu Unternehmensinsolvenzen wirft ein düsteres Licht auf die deutsche Wirtschaftslage – Alice Weidel von der AfD nimmt Kanzler Merz und die Regierung ins Visier.

heute 14:29 Uhr | 11 mal gelesen

Wenn man sich die Bilanz der Wirtschaftsauskunftei Creditreform näher anschaut, kann einem schon etwas mulmig werden: Über 23.000 Firmenpleiten in diesem Jahr – das gab's seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Besonders bitter trifft es, wen wundert's, vor allem kleinere und mittlere Unternehmen. Leute, die nie groß auf den Putz gehauen haben, sondern Bodensatz und Rückgrat des Landes stellen. Gründe? Klar: Hohe Energiepreise, Abgaben, Steuern – und Banken, die gefühlt schon abwinken, wenn ein Handwerksbetrieb nach frischem Kredit fragt. Die AfD interpretiert das als Totalausfall der aktuellen Wirtschafts- und Regierungsleitung. Statt beherzt umzusteuern und die Weichen neu zu stellen, heißt es von CDU-Chef (und, in dieser Lesart, Bundeskanzler) Merz nur Schulterzucken. Währenddessen schaukeln Ministerinnen wie Bärbel Bas Themen hoch, als würde die Feindseligkeit gegenüber dem Unternehmertum zum guten Ton gehören. Von wirtschaftlicher Vernunft ist wenig zu spüren, so Weidel – nur ein Drahtseilakt zwischen Parteilinie und wirklicher Problemlösung. Kurzum: Nach Ansicht der AfD braucht es jetzt echte Veränderungen – weniger Bürokratie, Steuerentlastungen, eine Ablösung der Klimavorgaben durch wirtschaftsnahe Politik. Ob das, wie Weidel behauptet, tatsächlich schon die Anziehungskraft auf Unternehmen erhöht, lässt sich nicht so einfach verifizieren. Klar ist aber: Die Zeit drängt.

Die jüngsten Zahlen von Creditreform zeigen einen deutlichen Anstieg der Unternehmenspleiten in Deutschland, vor allem der Mittelstand ist betroffen. Als Hauptursachen gelten die Belastung durch hohe Energiepreise, unbewegliche Strukturen und engere Kreditvergabe – Entwicklungen, die laut Wirtschaftsexperten nicht allein auf die aktuelle Politik zurückzuführen sind, sondern auch globale Krisen und strukturelle Veränderungen widerspiegeln. Insbesondere kleinere Betriebe stehen unter Druck; in Branchen wie dem Einzelhandel, der Gastronomie und im produzierenden Gewerbe steigen die Insolvenzen am stärksten. Hinzu kommt, dass auch große Unternehmen wie Galeria Karstadt Kaufhof oder Bilfinger von Restrukturierungen oder Insolvenzverfahren betroffen sind. In den Medien und bei Wirtschaftsinstituten wird betont, dass auch geopolitische Unsicherheiten, Lieferkettenprobleme und die Nachwirkungen der Coronapandemie eine gewichtige Rolle spielen. Die Debatte in der politischen Landschaft bleibt hitzig, wobei FDP und CDU unterschiedliche Lösungen fordern: Während die einen für Bürokratieabbau und Steuerermäßigungen plädieren, sehen andere in stärkerer Transformation und staatlicher Unterstützung den Rettungsanker. Allgemein wird die wirtschaftliche Situation in Deutschland weiter als ausgesprochen angespannt bewertet, wobei erste Erholungsanzeichen auf mittlere Sicht kaum sichtbar sind.

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