Wenn man das Wort „Faust“ hört, zucken manche regelrecht zusammen – Schultrauma lässt grüßen. Die wenigsten dürften freiwillig zu Goethes Klassiker greifen, jedenfalls nicht ohne Zwang. Genau hier setzt der Podcast „Faust Forward: Der Teufel steckt im Detail“ an: Statt nochmal den Stoff durchzupauken, nehmen die Moderatorinnen Sophie Hartmann und Stephanie Hock Faust auseinander und suchen nach den Funken, die heute noch leuchten. Dabei landen sie nicht nur bei Literaturprofis, sondern sprechen auch mit Psychologinnen, Journalistinnen und Extremsportlerinnen – über alles Mögliche, was überraschen könnte: Selbstoptimierung, giftige Männlichkeitsbilder oder was Fausts Unruhe eigentlich mit uns zu tun hat. Die zehn Folgen sind quasi Goethes Werk im Spiegel des 21. Jahrhunderts. Das Team will damit einen frischen Akzent im Themenjahr „Faust“ setzen – sozusagen einen Schlusspunkt mit Ausrufezeichen. Das Timing ist kein Zufall: 250 Jahre nach Goethes Ankunft in Weimar, dessen Lebensweg untrennbar mit Faust verknüpft ist, gehen die ersten Folgen an den Start. Das Ziel: den alten Stoff so spannend zu machen, dass sich auch Leute ohne Germanistik-Diplom angesprochen fühlen. Klar, es gibt auch eine Gute-Laune-Release-Party am 7. November ab 21 Uhr im Bauhaus-Museum – Musik, Gespräche, ein Begrüßungsdrink, alle können kommen. Was Goethe wohl dazu gesagt hätte? Vielleicht hätte auch er über den Teufel im Detail geschmunzelt.
Der neue Podcast 'Faust Forward' widmet sich dem berühmten Goethe-Drama aus einer frischen Perspektive und lotet in zehn Episoden die aktuelle Relevanz des Klassikers aus – mit Gästen aus Kultur, Medien und Wissenschaft, die moderne Fragen wie Selbstoptimierung und Geschlechterrollen mit Faust in Verbindung bringen. Ursprünglich Teil des Themenjahrs 'Faust' der Klassik Stiftung Weimar, setzt der Podcast das Anliegen fort, Literatur auf alternative, leicht zugängliche Weise erlebbar zu machen und jüngere Zielgruppen anzusprechen. Die Idee, Goethes Klassiker auf verschiedenen Podcast-Plattformen zu präsentieren, trifft damit einen Nerv im kulturell-medialen Zeitgeist; öffentliche Veranstaltungen wie die Release-Party im Bauhaus-Museum unterstreichen den offenen, zeitgemäßen Dialog, der gesucht wird.
Nach ergänzender Recherche lässt sich sagen: Podcasts zum Thema alte Literatur boomen – sei es, um Werke wie „Faust“ ins Heute zu holen oder den Dialog zwischen Alt und Neu zu stärken. Besonders wichtig scheint dabei, wie diese Formate jüngeren Menschen Zugänge eröffnen und klassische Inhalte gegenwartsnah inszenieren. Medien berichten zunehmend über vergleichbare Projekte, die Klassiker abseits des Klassenzimmers ins Gespräch bringen, um kulturelle Bildung erlebbar, lebendig und weniger elitär erscheinen zu lassen.