Röwekamp legt im Gespräch mit dem 'Spiegel' offen, dass die Flut detaillierter AfD-Anfragen zu Schwachstellen und Fähigkeiten der Bundeswehr seiner Meinung nach kaum noch als normale parlamentarische Kontrolle durchgeht. Die Systematik und Genauigkeit, mit der nach Einzelheiten gefragt wird, verschleiere seiner Ansicht nach weniger ein gesundes Informationsbedürfnis, sondern offenbare vielmehr ein Geflecht möglicher Spionageinteressen. Besonders auffällig: Die Fragestellungen wirken laut Röwekamp wie gezielt aufeinander folgend zusammengestellt – als gehe es darum, ein vollständiges Bild von kritischen Defiziten zu gewinnen. Für ihn stecken klare Muster hinter dem Vorgehen, die sich sogar bis auf Landesebene (etwa in Thüringen) verfolgen lassen. Auch in hohen Behördenkreisen des Verteidigungsministeriums wächst die Überzeugung, dass hier Kataloge mit Informationen abgefragt würden, die exakt in russische Spionagepläne passen könnten. Mancher im Ministerium spricht hinter vorgehaltener Hand sogar davon, als würden Listen direkt aus Moskau abgearbeitet werden. Zwar – das sei zugegeben – ist parlamentarische Kontrolle eigentlich ein Kern demokratischer Arbeit. Doch dieses Maß an intensiver, dabei auffällig verdächtiger Detailverliebtheit lässt selbst erfahrenen Militärs die Alarmglocken schrillen. Natürlich – endgültige Beweise fehlen bislang, aber der Verdacht frisst sich langsam nach oben.
Röwekamp wirft der AfD vor, systematisch militärsensible Daten zu erfragen, und sieht darin eine Gefahr für die nationale Sicherheit, besonders im Hinblick auf russische Spionageinteressen. Die AfD bestreitet jegliche unlautere Absicht und beruft sich auf ihr Recht zur Regierungskontrolle – dieser Konflikt spiegelt die tiefe politische Polarisierung wider. Hintergrund ist eine Zunahme russischer Einflussversuche in Deutschland, etwa durch Desinformationskampagnen, Cyberangriffe und gezielte Spionage, wie sie in aktuellen Berichten der Sicherheitsbehörden und deutschen Medien ausführlich thematisiert wird. Laut einer Recherche der Süddeutschen Zeitung und der FAZ sehen Experten in Sicherheitsbehörden einen deutlichen Anstieg hybrider russischer Operationen seit Beginn des Ukraine-Kriegs; dabei werden sowohl parlamentarische Kanäle als auch gezielte Falschmeldungen im Netz genutzt. Die AfD steht immer wieder im Verdacht, als Einfallstor für solche Einflussnahme zu dienen, obwohl sie alle Vorwürfe zurückweist.