Deutschlandprominenz auf Plakat: Neue Image-Kampagne der Regierung startet

Die deutsche Bundesregierung hat den Startschuss für eine breit angelegte Werbekampagne unter dem Motto „Das kann Deutschland“ gegeben – Plakate, Online-Anzeigen und mehr sollen die Errungenschaften des Landes ins Rampenlicht rücken.

03.11.25 12:32 Uhr | 29 mal gelesen

Montagmorgen, irgendwo zwischen Berliner Regen und grauen Bürotassen verkündet Regierungssprecher Steffen Meyer: Deutschland will sich zeigen. Und zwar nicht nur mit ordentlichen Haushaltsplänen, sondern – etwas ungewohnt – mit kräftigen Farben, großen Buchstaben und mutigen Motiven in einer richtigen PR-Kampagne. 'Das kann Deutschland' nennt sich das Ganze, klingt schon nach einer Mischung aus Motivation und Pflichtbewusstsein. Plakate in U-Bahnhöfen, gezielte Anzeigen in Magazinen, vielleicht auch mal ein frecher Film auf Instagram oder, wer weiß, sogar bei TikTok – alles im Rahmen. Die finanzielle Seite, so hört man, wird aus den normalen Regierungstöpfen gespeist und später dann 'transparent' vorgelegt. Werbung auf Plattformen wie X bzw. Twitter schließt Meyer nicht aus; die digitale Welt gehört eben mittlerweile dazu. Vielmehr als nur Werbung: Ziel sei es eigentlich, das vielzitierte 'Wir-Gefühl' zu stärken, Menschen für Veränderungen zu gewinnen und – ja, tatsächlich – auch ein kleines bisschen Hoffnung zu säen.

Die Kampagne 'Das kann Deutschland' ist der jüngste Versuch der Bundesregierung, einer von Krisen und Unzufriedenheit geprägten Stimmung Öffentlichkeitsarbeit entgegenzusetzen. Mit bunten Bildern und einprägsamen Slogans will man damit sowohl die Fakten, als auch ein Gefühl von Gemeinsamkeit vermitteln – nicht zuletzt angesichts der gesellschaftlichen Spaltungstendenzen. Interessant ist dabei, dass der PR-Schwerpunkt über klassische Kanäle hinaus auch auf jüngere Zielgruppen abzielt, indem ihre bevorzugten Plattformen wie TikTok und X/Twitter ebenfalls eingesetzt werden – dies ist ein ungewöhnlich offener Schritt für eine Regierungsinitiative. In den Medien wurde die Kampagne unterschiedlich aufgefasst: Während einige (etwa in der TAZ oder FAZ) ihr eine Notwendigkeit angesichts von Verunsicherung zuschreiben, kritisieren andere die Kosten und fragen nach der konkreten Wirkung solcher PR-Aktionen. Zudem ist die Bundesregierung mit dieser Form moderner Informationspolitik nicht allein: Laut Recherchen wurden in Nachbarländern ähnlich konzipierte Imagekampagnen durchgeführt, wobei stets das Spannungsfeld von werblicher Rahmung und offizieller Information diskutiert wurde. (Letzte Aktualisierung: 12. Juni 2024).

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