Flix plant neue Schnellzüge und will Deutsche Bahn preislich unterbieten

Das Münchner Unternehmen Flix hat vor, mit neuen Hochgeschwindigkeitszügen und einem innovativen Angebot in den kommenden Jahren gezielt zur Konkurrenz für die Deutsche Bahn zu werden.

26.08.25 00:07 Uhr | 3 mal gelesen

Flix-CEO André Schwämmlein erklärte in einem Gespräch mit der 'Süddeutschen Zeitung', dass sich das Angebot von Flix deutlich von dem der Deutschen Bahn unterscheiden werde. So werde es in den Zügen von Flix ausschließlich Sitzplätze geben, jedoch keine erste Klasse und auch kein Bordrestaurant. Stattdessen werden Snackautomaten zur Verfügung stehen. Ein weiteres Merkmal ist der stufenlose, barrierefreie Einstieg, der das Ein- und Aussteigen beschleunigen und erleichtern soll, ähnlich dem Konzept der S-Bahn. Flix Streben ist es zudem, Tickets zu günstigeren Preisen als die Deutsche Bahn anzubieten. Dafür hat das Unternehmen bei Talgo bis zu 65 neue Schnellzüge im Wert von rund 2,4 Milliarden Euro bestellt, die nach und nach in Betrieb genommen werden sollen. Die geplanten Strecken und Zeitpläne sind allerdings noch nicht veröffentlicht worden. Für spezielle Wünsche wie große Gepäckstücke oder Sitzplatzreservierungen sollen zusätzliche Gebühren anfallen. Schwämmlein betonte zudem, dass faire Wettbewerbsbedingungen im Fernverkehr aktuell nicht existieren. Besonders kritisierte er, dass Flix-Angebote nicht im DB Navigator vertreten sind – trotz der Tatsache, dass die Plattform mit Steuermitteln entwickelt wurde und Tickets für nahezu alle Anbieter verkauft – nur eben nicht für Flix. Gegen diese Benachteiligung will das Unternehmen vorgehen.

Flix will durch den Einsatz neuer, moderner Hochgeschwindigkeitszüge den Markt für Fernzüge in Deutschland aufmischen und sich klar von der Deutschen Bahn abheben. Besonderes Augenmerk liegt auf günstigeren Ticketpreisen, einem klar strukturierten Angebot ohne erste Klasse oder Bordrestaurant, dafür aber mit praktischem, barrierefreien Zugang und Snackautomaten an Bord. Neben der Konkurrenzsituation um Ticketpreise steht auch die Debatte um Zugang zu zentralen Ticketplattformen im Fokus, da Flix darauf drängt, gleichberechtigt im DB Navigator gelistet zu werden. Zusätzlich hat Flix angekündigt, die Züge besonders energieeffizient und umweltfreundlich gestalten zu wollen, womit das Unternehmen auf die wachsenden Anforderungen für nachhaltige Mobilität reagiert. Aktuelle Debatten aus Branchenportalen und Medien unterstreichen, dass der Markteintritt neuer Anbieter wie Flix entscheidenden Druck auf die Deutsche Bahn ausübt, was auch für die künftige Ausgestaltung des Schienenwettbewerbs in Deutschland eine wesentliche Rolle spielen dürfte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Ein ausführlicher Artikel auf www.faz.net befasst sich mit den geplanten Investitionen von Flix in innovative Schnellzüge, wobei besonders auf die erwarteten Auswirkungen auf die Preisstruktur und den Wettbewerb mit der Deutschen Bahn eingegangen wird. Außerdem wird auf die politischen und regulatorischen Rahmenbedingungen hingewiesen, etwa die Weiterentwicklung des Wettbewerbsrechts im Bahnverkehr. Quelle: FAZ

Die www.sueddeutsche.de berichtet detailliert über die strategischen Pläne von Flix, den Kundennutzen durch flexible Tarife, einfaches Boarding und Verzicht auf unnötigen Komfort zu steigern. Kritisch beleuchtet wird dabei auch die Debatte um diskriminierungsfreien Zugang zu Vertriebssystemen im deutschen Bahnmarkt. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Ein umfangreicher Report auf www.zeit.de analysiert die Bedeutung neuer Wettbewerber für das Preisgefüge, den Service und die Innovationsdynamik im deutschen Bahnfernverkehr. Er führt zudem aus, wie sich die Deutsche Bahn auf die Konkurrenz vorbereitet und welche Chancen und Risiken für Fahrgäste und den Markt entstehen. Quelle: ZEIT

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