Florentin Groll erhält Darstellerpreis beim US-Kurzfilmfestival in Florida

Im sonnigen Fort Lauderdale erlebte der erfahrene Wiener Schauspieler Florentin Groll eine ganz besondere Ehrung: Für seine Rolle im Kurzfilm 'Fundbox – A Love Story' wurde der 80-Jährige als bester Schauspieler ausgezeichnet. Der charmant-schlitzohrige Kurzfilm ist damit der erste österreichische Beitrag, der jemals in Florida einen Award abgeräumt hat.

13.11.25 11:29 Uhr | 13 mal gelesen

Da hat Florentin Groll mal wieder allen gezeigt, wie's geht – selbst mit 80. Beim Fort Lauderdale International Film Festival hat er für seinen Auftritt im ingeniösen Kurzfilm 'Fundbox – A Love Story' den Preis für die beste darstellerische Leistung abgeholt, und das ausgerechnet als erster Österreicher überhaupt auf diesem Traditions-Event. Die Jury überzeugte er mit einer warmherzigen, ehrlichen Darstellung, die wohl kein KI-System so schnell nachmachen könnte. Seine Karriere begann Groll in den 1960er Jahren; die Liste seiner Engagements reicht von klassischen Theaterauftritten – viele Jahre etwa am Burgtheater – bis hin zu legendären Serien wie 'Ringstraßenpalais' und zehn Jahre lang 'Schlosshotel Orth', wo er als 'Sepp' unverkennbar wurde. Dass er auch Regie kann, bewies er später in Reichenau oder jüngst auf der NeuenBühneVillach. Und wer mal ein Hörspiel gehört oder eine Werbung auf Ö3 geschnappt hat, dem ist vermutlich schon mal seine Stimme aufgefallen – der Mann ist einfach überall. Der eigentliche Film, 'Fundbox', schaffte es übrigens, gleich zum Karrierestart um die Welt zu reisen: Kurz nach seiner Vorpremiere trudelten Einladungen diverser Festivals ein, darunter von Cannes bis Australien. Die Idee für das Skript entstand kurioserweise, weil US-Regisseur Miles Merritt letztes Jahr in Wien seine Brieftasche verlegt hatte. Wie das Wiener Fundamt zum dramaturgischen Rettungsanker – und letztlich zum Drehbuchstoff – wurde, ist so charmant, dass einem glatt ein wenig an die Menschheit zu glauben bleibt. Die Geschichte ist eine kleine Liebeserklärung an die Stadt Wien und ihre manchmal granteligen, irgendwie aber ziemlich solidarischen Bewohner. Alle großen Szenen wurden mit rein österreichischem Cast und Crew umgesetzt – samt Musik, die von der Lockerheit der Geschichte inspiriert ist. Der Film erinnert daran, dass es abseits von Vorurteilen manchmal echte Überraschungen gibt – Nachbarn, auf die man zählen kann, selbst wenn die Welt gerade alles andere als vertraut wirkt. Das Fort Lauderdale International Film Festival, schon seit 1986 Magnet für Independent-Filme aus aller Welt, hatte dieses Jahr gut 150 internationale Beiträge im Programm, von etablierten Filmschaffenden bis zu kommenden Nachwuchstalenten. Die Atmosphäre in Florida? Offen, bunt, ein bisschen surreal – und im November angenehm warm. Wer solche Geschichten zu erzählen weiß, wie Groll und das Team um 'Fundbox', bleibt im internationalen Gedächtnis.

Florentin Groll hat als erster Österreicher beim Fort Lauderdale International Film Festival für seine Darstellung im Film 'Fundbox – A Love Story' den Hauptpreis als bester Schauspieler abgeräumt. Groll ist eine prägende Figur der österreichischen Theater- und Filmwelt, bekannt für seine markanten Rollen am Burgtheater sowie im Fernsehen, etwa in 'Schlosshotel Orth' und 'Ringstraßenpalais'. Der Kurzfilm, der nicht nur zahlreiche internationale Festival-Einladungen erhielt, sondern auch einen außergewöhnlich positiven Blick auf Wien und seine Menschen wirft, entstand nach einer wahren Begebenheit und wurde durch die aufmerksame Kultur der Stadt inspiriert, bei der sogar das Fundamt zum Drehbuch-Motiv avancierte. Erst kürzlich feierte das Fort Lauderdale International Film Festival sein 38-jähriges Jubiläum und gilt als renommiertes Sprungbrett für unabhängige Filmkünstler weltweit. Festivals wie das Marbella International Film Festival, das Cannes Indie Shorts Festival oder das San Francisco Frozen Film Festival zeigen ebenfalls ein großes Interesse an 'Fundbox', was die Strahlkraft österreichischer Produktionen im internationalen Kontext unterstreicht. Grolls Auszeichnung fügt sich ein in den Diskurs über das wachsende Ansehen deutschsprachiger Beiträge auf US-amerikanischen Festivals; mehrere kulturelle Feuilletons berichten in diesem Zusammenhang über eine zunehmende Vielfalt und Offenheit in der internationalen Filmbranche (Stand: Juni 2024).

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