Friedrich Merz: Wenig Rückhalt für erneute Kanzlerkandidatur

Trotz Amtsantritt vor sechs Monaten: Laut Forsa-Umfrage findet Friedrich Merz kaum Unterstützung als möglicher Kanzlerkandidat für die Union.

heute 17:54 Uhr | 25 mal gelesen

Erstaunlich, wie schnell politische Stimmungen kippen können. Gerade mal ein halbes Jahr im Amt – was für einige Politiker noch Nachhoneymoon bedeutet – und schon empfiehlt gerade mal jeder sechste Befragte der CDU/CSU, Friedrich Merz für den nächsten Kanzlerkandidaten zu halten. Ganze 74 Prozent setzen lieber auf eine andere Figur. Selbst unter Unionsanhängern geht das Misstrauen tief: 44 Prozent sprechen sich pro Merz aus, 43 Prozent haben offenbar genug gesehen und liebäugeln mit Alternativen. Persönlich? Nur 18 Prozent der Deutschen beklatschen überhaupt die Idee einer erneuten Kandidatur von Merz im Jahr 2029. Die Ablehnung ist deutlich – 73 Prozent wollen eher einen neuen Kandidaten sehen. Unter Anhängern der Union bleibt die Begeisterung für Merz erstaunlich überschaubar: Gerade 47 Prozent, also noch nicht mal die Hälfte, wünschen sich einen erneuten Versuch. Parallel wurde die Frage gestellt, ob es für das Kanzleramt ein Problem ist, wenn der Amtsinhaber schon jenseits der 70 ist: 45 Prozent stört das nicht, aber 52 Prozent bevorzugen doch lieber einen jüngeren Spitzenkandidaten. Interessant: Vor allem Ältere, sowie Wähler von Union, SPD und Grünen sehen das Alter gelassener, während Linke und AfD-Wähler eher die Stirn runzeln. Dieser Meinungswert stammt übrigens von gerade mal 1.002 Befragten – vielleicht auch das ein Grund, warum die Stimmung so eindeutig ausfällt.

Die Umfrage spiegelt nicht nur die schwierige Akzeptanz von Friedrich Merz in der eigenen Partei wider, sondern auch das wachsende Bedürfnis nach personellem Wandel in der Parteispitze der Union. Offenbar spielt dabei auch das Alter von Politikern eine Rolle bei der Auswahl des geeigneten Kanzlerkandidaten – viele Bürgerinnen und Bürger bevorzugen offenbar jüngere Gesichter. Hinzu kommt die allgemeine Unsicherheit über den politischen Kurs der CDU/CSU, was sich in einer generellen Skepsis gegenüber der aktuellen Parteiführung niederschlägt. Recherchen aktuell zeigen, dass Merz in den Medien zuletzt verstärkt für seinen Führungsstil kritisiert wird. Diskussionen um den Generationenwechsel, interne Flügelkämpfe sowie seine Positionierung zur AfD sorgen für Unruhe. Der Fokus vieler Nachrichtenberichte liegt darauf, dass sich die Union dringend neu ausrichten muss, um im nächsten Bundestagswahlkampf konkurrenzfähig zu bleiben.

Schlagwort aus diesem Artikel