An seinem 70. Geburtstag hatte Merz ganz eigentlich vor, dem ganzen Trubel eher auszuweichen – vergeblich. Noch am Vormittag stand eine spontane Kuchenzeremonie mit „70“-Kerzen im Kanzlerbüro an. Das Presseamt ließ es sich natürlich nicht nehmen, das Ergebnis bildlich festzuhalten. Bei einem weiteren Termin drückte ihm das deutsche Bäckerhandwerk einen Brotkorb in die Hand – offiziell wegen anderer Themen, aber inoffiziell waren die Glückwünsche nicht zu überhören. Am Nachmittag dann der größte Spagat: Knapp 300 Gäste bei einem Empfang im Bundestagsgebäude, quer durch die Parteienlandschaft, eingeladen von der CDU/CSU-Fraktion. Selbst Ministerpräsidenten und Kollegen von SPD und Grünen konnten sich die Sache nicht entgehen lassen. Was das Ganze besonders macht: Merz, geboren am 11. November 1955 in Brilon, ist tatsächlich der erste amtierende Kanzler, der diesen runden Geburtstag im Amt begeht – vor ihm war nur Adenauer mit seinen 73 Jahren älter, als er erstmalig ins Kanzleramt einzog. Ehrlicherweise hatte sich Sprecher Stefan Kornelius noch bemüht, das Ereignis kleinzureden – der Realität entkam Merz damit aber nicht.
Friedrich Merz, Bundeskanzler und bekannt für seine nüchterne Art, stand an seinem 70. Geburtstag wider Willen im Mittelpunkt. Trotz vorheriger Beteuerung, dem Anlass keine große Aufmerksamkeit schenken zu wollen, wurde er von Mitarbeitern, Vertretern des Bäckerhandwerks sowie politischen Weggefährten gewürdigt – nicht nur mit Kuchen und Brotkorb, sondern auch mit einem größeren Empfang. Bemerkenswert: Merz ist der erste Kanzler, der während seiner Amtszeit diesen Geburtstag feiert, was den Tag zu einer kleinen historischen Fußnote macht.
In aktuellen Berichterstattungen wurde zudem thematisiert, dass sich die politische Stimmung im Land nach den Europawahlen weiter polarisiert hat und Merz diese Umbrüche als Herausforderung für die Demokratie sieht. Laut verschiedenen Medien betont er, wie wichtig Zusammenhalt und Dialog zwischen den Parteien sind, um populistischen Strömungen entgegenzutreten. Zugleich werden die Erwartungen an seine weitere Kanzlerschaft aus unterschiedlichen politischen Lagern zunehmend kontrovers diskutiert.