GdL begrüßt Pläne für schlankeres Bahn-Management

Die Lokführergewerkschaft GdL sieht die Vorschläge von Bahnvorständin Evelyn Palla zum Abbau des Führungspersonals als längst überfälligen Schritt in die richtige Richtung.

heute 00:03 Uhr | 17 mal gelesen

Mario Reiß, Chef der GdL, brachte es ziemlich auf den Punkt: 'Knappe Entscheidungswege, keine ewigen Zuständigkeitskarusselle und Schluss mit der Postenschacherei im Konzern – das braucht die Bahn, sonst kommt da nix mehr vom Fleck.' Seine Worte klingen fast ein wenig erleichtert, ehrlich, vielleicht auch ein bisschen skeptisch. Klar, der Plan, das Top-Management energisch zu verschlanken, hat seinen Reiz und ist bitter nötig. Aber Reiß betont eben auch: Bloße Ankündigungen reichen nicht – diesmal müsse der Vorstandswillen bis zum Ende durchgehalten werden. Falls der Aufsichtsrat tatsächlich am kommenden Mittwoch sein Okay gibt, werden gleich mehrere Managementschichten ausgedünnt: Fünf Zwischenebenen – die sogenannten Konzernbeauftragten – würden gestrichen, und die Zahl der Führungskräfte unterhalb des Vorstands schrumpft von satten 43 auf handliche 22. Auch bei den Chefs der Bahntöchter steht ein Stellenabbau auf Palllas To-Do-Liste. Eigentlich wird es langsam höchste Zeit, die Verantwortung und nötigen Entscheidungen wieder dorthin zu holen, wo sie hingehören – sonst bleibt das Bahn-Management weiter verstopft wie ein Montagmorgen am Hauptbahnhof.

Die Gewerkschaft GdL hebt die geplante Halbierung der Bahn-Führungskräfte rund um die Vorstandsebene als einen mutigen, aber nötigen Kurswechsel hervor. Mit dem Verschwinden der Konzernbeauftragten und dem radikalen Schrumpfen der mittleren Managementebene soll Entscheidungsfindung effizienter werden – ein Schritt, der laut Experten vielen lang gehegten Kritikpunkten an der DB-Führung begegnet. Allerdings mahnt die GdL, dass ausbaufähige Ansätze im deutschen Bahnmanagement bislang häufig an zu laxer Umsetzung scheiterten; nur Konsequenz und Klarheit werden diesem Vorhaben zum Erfolg verhelfen. In aktuellen Medienberichten wird die Reform als Signal für überfällige Modernisierung interpretiert, wobei manche Beobachter bezweifeln, ob allein Strukturänderungen die betrieblichen Missstände – Verspätungen, Personalnot, Serviceprobleme – nachhaltig beheben können. Hinzu kommt: Gewerkschaftsvertreter warnen davor, den Sparkurs auf Kosten von Beschäftigungssicherheit oder Qualität auszudehnen – denn darunter würden am Ende wieder Fahrgäste und Mitarbeiter leiden.

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