Gewürznelken – allein schon der Name klingt nach langen Reisen, nach Märkten voller Gewürze und Apothekerschränken voller Geheimnisse. Aber Moment: Die Nelke aus Nachbars Garten ist eine ganz andere Nummer. Tatsächlich stammen die Gewürznelken – kleine, braun gewordene Blütenknospen mit Nagel-Optik – ursprünglich von Baumriesen der indonesischen Molukken. Was viele gar nicht wissen: Ihr ätherisches Öl ist ein wahres Multitalent. Viele erinnern sich vielleicht, wie ihre Großmutter ein Tröpfchen Nelkenöl auf einen schmerzenden Zahn geträufelt hat. Heute bestätigt die Wissenschaft: Eugenol, der Hauptinhaltsstoff, kann Bakterien und andere Eindringlinge abwehren, sogar gegen Pilze oder Viren gibt’s Hinweise. Besonders, wenn’s im Mund zwickt: Wer Zahnschmerzen hat (und keinen Zahnarzt zur Hand), kann ein mit etwas Wasser oder Olivenöl gemischtes Nelkenöl mit einem Wattepad auflegen. Nicht zu lang, ein oder zwei Minuten reichen. Wen es eher im Magen grummelt: Auch da kommen Nelken zum Zug, regen die Verdauung an – schon wieder so ein uralter Tipp, der einen Kern Wahrheit enthält. Apothekerin Patricia Bohla – ihr Name taucht immer wieder im Zusammenhang mit Pflanzenmedizin auf – empfiehlt beim Gurgeln mit Nelkenöl: Bloß nie pur, sondern unbedingt verdünnt, damit die Schleimhäute nicht rebellieren. Übrigens, die Gewürznelke ist kein Allheilmittel. Gerade bei innerer Anwendung gilt: Erst mal fragen – Ärztin oder Apotheker, das schadet nie und ist im Zweifel klüger als jede Internetrecherche.
Gewürznelken gelten seit der Antike in vielen Kulturen als Heilpflanze und sind heutzutage auch wissenschaftlich untersucht – ihr Hauptwirkstoff, Eugenol, zeigt in Laborstudien antibakterielle, antivirale sowie antioxidative Eigenschaften. Besonders bei Zahn- und Mundproblemen finden sie Anwendung: Nelkenöl, in Wasser verdünnt, kann Zahnschmerzen lindern oder bei entzündetem Zahnfleisch helfen, doch Vorsicht ist bei der Dosierung geboten, um reizende Effekte zu vermeiden. Auch Beschwerden wie Blähungen profitieren mitunter von der Einnahme – medizinisch sollte dies jedoch immer mit Fachleuten abgesprochen werden. Neue Forschungen aus den letzten Tagen zeigen, dass pflanzliche Präparate wie Nelkenöl ein wachsendes Interesse im Zusammenhang mit Resistenzen gegenüber klassischen Antibiotika erfahren (Quelle: [taz.de]), außerdem wird auf die steigende Popularität traditioneller Heilpflanzen im deutschen Alltag hingewiesen (Quelle: [www.spiegel.de]); eine weitere aktuelle Publikation beleuchtet die Nebenwirkungen und Interaktionen von Gewürzpflanzen bei kombinierter Einnahme mit schulmedizinischen Arzneien (Quelle: [www.faz.net]).