Die Spatzen pfeifen es schon von den Dächern: In den Straßen Neuseelands wird derzeit heimlich und äußerst diskret gespeist, denn die Inspektor:innen des Guide Michelin sind los – und zwar erstmals auf der anderen Seite der Weltkugel. Ihre Mission? Restaurants finden, die nicht nur lecker kochen, sondern die Seele Neuseelands auf die Teller bringen. Die Liste der ausgewählten Küchenwunder wird zwar erst 2026 öffentlich gemacht, aber die Suche läuft schon jetzt auf Hochtouren.
Gwendal Poullennec, der Cheforganisator dieser kulinarischen Expedition, gerät bei der Vorstellung ins Schwärmen: Die neuseeländische Küche sei ein bunter Mix aus den Wurzeln der Maori, einer Prise Pazifik und der kühnen Handschrift junger Köch:innen voller Visionen – und das alles mit Zutaten, die manchmal direkt vor dem Restaurant wachsen oder grasen.
Dass mit dem Michelin Guide ausgerechnet jetzt eine globale Instanz auf die Kiwi-Gastronomie schaut, ist nicht zufällig: Tourism New Zealand schiebt kräftig mit und Politik wie Wirtschaft feiern das als Ritterschlag für die gesamte Gastroszene. Louise Upston, Ministerin für Tourismus, freut sich: Es geht um mehr als leckeres Essen – es geht um Anerkennung für all die Menschen, die Tag für Tag Tische decken, Weine keltern und mit Gastfreundschaft glänzen. René de Monchy von Tourism New Zealand schlägt in dieselbe Kerbe und betont Neuseelands Andersartigkeit und Innovationskraft, die nun endlich gebührend sichtbar wird.
Doch was macht die Küche am Ende aus? Nun, fast alles dreht sich um frische, lokale Produkte: Von knackigem Gemüse, herausragendem Lammfleisch bis zu wilden Meeresfrüchten – das alles trifft auf einen Schuss Internationales und einen ordentlichen Schuss Kreativität. Jeder Landstrich kocht anders: Auckland setzt gern klare Signale fürs Multikulturelle, Wellington pflegt nachhaltige Farm-to-Table-Prinzipien und lebt Kaffee wie sonst kaum eine Stadt. Christchurch gibt sich zwischen Küste und fruchtbaren Ebenen betont regional und Queenstown bringt alpine Wildspezialitäten und preisgekrönten Pinot auf die Tische. Unterm Strich: Vielseitigkeit und Offenheit, gepaart mit einer guten Portion Heimatstolz.
Wer durch Neuseeland reist, begegnet nicht nur zeitgemäßer Fusion-Küche, sondern auch einer Art kulinarischer Willkommens-Kultur – manaakitanga, wie es hier heißt. Und das ist keine Floskel: Ob am Meer mit frischen Muscheln oder beim Dinner in der Hauptstadt, manchmal fühlt man sich wie bei alten Freunden eingeladen.
Mit dem großen Schritt auf die Weltbühne – erstmals überhaupt expandiert der Guide Michelin nach Ozeanien – werden Kochkünste, Weingüter und Gastfreund*innen zur internationalen Visitenkarte. Gleichzeitig sorgt das Debüt der Michelin Keys (das sind Auszeichnungen für Hotels mit Charakter und Spitzenservice) dafür, dass bald auch die neuseeländischen Unterkünfte ins Rampenlicht rücken.
Ein Wort zur Methode: Seit 1900 soll der Guide ja Orientierung für Entdecker:innen bieten. Auch in Neuseeland gilt weiter das streng geheime Inspektor:innen-System: Niemand weiß, wann und wo die Michelin-Profis auftauchen. Sie bewerten nach fünf immer gleichen Kriterien – wobei die Küche stets an erster Stelle steht. Wer dabei am meisten glänzt, kriegt einen Stern oder – wenn auch das Preis-Leistungs-Verhältnis stimmt – einen Bib Gourmand.
Was bleibt? Neuseeland hat einen neuen Platz auf der Landkarte der Genießer gewonnen. Wer also neugierig auf das Land und seine Aromen ist, dürfte sich spätestens 2026 kaum noch eine bessere Ausrede wünschen, als mit Messer und Gabel die Antipoden zu besuchen.
Für mehr Details und Geschichten lohnt sich übrigens ein Blick auf guide.michelin.com oder die Social-Media-Seiten von Michelin.
Die erstmalige Expansion des Guide Michelin nach Neuseeland markiert einen bemerkenswerten Meilenstein für die Gastronomieszene des Landes. In den kommenden zwei Jahren durchforsten die anonymen Inspektoren des Guides die vier wichtigsten Städte des Landes, um jene Restaurants zu finden, die Tradition, Nachhaltigkeit, Innovation und kulturelle Vielfalt gleichermaßen verkörpern – ergänzt von erstklassigen lokalen Weinen. Die Initiative wird von Tourismus und Regierung als Türöffner gesehen, um die kulinarische Identität Neuseelands international zu stärken und neue Impulse für den Tourismus zu setzen.
Nach aktuellen Recherchen verstärkt Neuseeland aktuell seine Position als internationales Reiseziel, nicht nur gastronomisch, sondern auch mit Fokus auf die Beziehung zwischen nachhaltiger Landwirtschaft, kultureller Identität (Maori-Traditionen) und Innovation im Lebensmittelhandel. In Medien wie der Zeit und der Süddeutschen Zeitung wurde darüber berichtet, dass lokale Produzenten und jüngere Köch:innen zunehmend Wert auf Biodiversität und ökologisch verantwortungsvolles Wirtschaften legen. Zugleich beeinflusst die geplante Aufnahme in den Michelin Guide bereits jetzt die Entwicklung neuer Food-Konzepte und Kooperationen zwischen Spitzenhäusern und lokalen Farmen.
Parallel dazu gewinnen auch neuseeländische Weine sowie die Boutique-Hotellerie mit der Auszeichnung der Michelin Keys an Aufmerksamkeit, was der Tourismusbranche einen zusätzlichen Schub verspricht. Das Zusammenspiel aus indigener Kultur, nachhaltigen Konzepten und internationaler Auszeichnung könnte das Image Neuseelands in den nächsten Jahren grundlegend prägen.