Hand in Hand für den Ernstfall: Wie BG Kliniken und Bundeswehr sanitätsdienstlich kooperieren

Kaum bekannt und doch entscheidend: Das Netzwerk aus BG Kliniken und Bundeswehr-Sanitätsdienst arbeitet seit Jahren gemeinsam für Versorgung, Rehabilitation und Rückkehr von Patientinnen und Patienten – auch wenn der Ausnahmezustand droht.

heute 16:27 Uhr | 17 mal gelesen

Wenn ich ehrlich bin, hätte ich nie gedacht, wie eng die Zusammenarbeit zwischen BG Kliniken und dem Sanitätsdienst der Bundeswehr mittlerweile ist. Die Unterschiede zwischen den zwei Institutionen verschwimmen spätestens dann, wenn Verwundete möglichst effizient versorgt und rehabilitiert werden müssen – sei es bei Arbeitsunfällen oder im Ernstfall von militärischen Auseinandersetzungen. Es fühlt sich fast so an, als ob beide Einrichtungen unterschiedliche Enden derselben Rettungskette festhalten würden. Generalstabsarzt Dr. Johannes Backus bringt es auf den Punkt: Beide Seiten haben Kliniken, die nicht nur zur Behandlung, sondern auch zur Ausbildung genutzt werden. Der Druck auf das medizinische Personal wächst, wenn plötzlich ein Szenario wie Landes- und Bündnisverteidigung im Raum steht – dann zählt jede Stunde, manchmal auch jede Minute. Beide Häuser profitieren dabei voneinander, weil sie mit ähnlichen Krankheits- und Verletzungsmustern umgehen können, während die Bundeswehr noch den Aspekt der militärischen Einsatzversorgung beisteuert. Dr. Christoph Reimertz von den BG Kliniken äußert sich im Interview dazu, wie eng die Überschneidungen sind – medizinisch und auch organisatorisch. Klar, man spricht nicht jeden Tag über Schuss- und Explosionsverletzungen, aber spätestens seit den jüngsten weltpolitischen Verschiebungen wird das Know-how in diesen Bereichen ausgebaut. Von Verbrennungskursen über gemeinsame Trainings bis zur Amputationsnachsorge – auch BG Kliniken rüsten sich, zwar widerwillig, aber mit wachsendem Realismus für solche Extremsituationen. Ich frage mich: Wie fühlt es sich eigentlich an, als Arzt oder Ärztin im Klinikalltag von heute zu wissen, dass man morgen im Katastrophen- oder Verteidigungsfall bereitstehen muss? Der Knackpunkt bleibt die Übergabe, falls Soldatinnen und Soldaten aus Bundeswehrkrankenhäusern in den Einsatz geschickt werden. Dann übernehmen Nachbarkliniken die zivile Versorgung, während die Bundeswehrkrankenhäuser militärische Kernaufgaben behalten. Sternchennotiz am Rande: Organisatorisch ist das ein wuchtiger Balanceakt. Schließlich lauern Stolpersteine wie europaweite Ausschreibungspflichten, fehlende Musterverträge und schwierige rechtliche Fragen. Da kommt zum Sachlichen noch reichlich Alltagspraxis hinzu – und, ehrlich gesagt, auch mal Unsicherheit. Wäre schön, wenn Kooperation immer harmonisch wäre, aber wie so oft im deutschen Gesundheitswesen steckt der Teufel im Paragrafen-Detail. Trotzdem: Von dieser Partnerschaft könnten beide Seiten – und letztlich wir alle – im Notfall enorm profitieren.

Im Kern drehen sich die Antworten der Interviewten um gegenseitiges Lernen, Synergieeffekte und die Stärkung medizinischer Kompetenz in Vorbereitung auf Notlagen, die niemand erleben möchte. Besonders betont wird die Ähnlichkeit zwischen BG Kliniken und Bundeswehrkrankenhäusern – sowohl in der Arbeitsweise als auch im Anspruch an die bestmögliche Versorgung und Rehabilitation der Patientinnen und Patienten. Allerdings stehen sie auch vor bürokratischen Hürden und der Aufgabe, fortlaufend ihre Kompetenzen zu erweitern – mit Blick auf weltpolitische Spannungen und potenziell komplexe Verletzungsbilder, etwa aus modernen Konfliktszenarien. Zusätzliche Recherchen ergeben, dass das Thema aktuell von mehreren Stellen diskutiert wird: Die Süddeutsche Zeitung berichtet etwa, dass die Notfallvorsorge bei Krankenhäusern in den vergangenen Monaten deutlich gestärkt worden sei, weil die Bundesregierung eine Aufrüstung in Bezug auf Krisenresilienz forciert – dabei wird die partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen zivilem und militärischem Gesundheitssektor als unverzichtbar bewertet. Auch die Zeit verweist auf Berichte über gemeinsame Notfallübungen zwischen Kliniken und Bundeswehr, bei denen unter realistischen Bedingungen behandelt und koordiniert wird. Schließlich beobachtet Spiegel Online, dass die Zahl der einschlägigen Fortbildungen für medizinisches Personal – etwa im Bereich Polytrauma und Kriegsverletzungen durch Drohnen – sprunghaft zugenommen hat, was auf eine neue Ernsthaftigkeit im Umgang mit möglichen Großschadenslagen hinweist.

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