ifo-Institut: Stellenabbau in Deutschland nimmt wieder zu

Unternehmen in Deutschland setzen vermehrt auf Arbeitsplatzabbau.

27.08.25 07:53 Uhr | 3 mal gelesen

Das Arbeitsmarktbarometer des Münchner ifo-Instituts ist im August geringfügig auf 93,8 Punkte gesunken, verglichen mit 94,0 Punkten im Juli. Klaus Wohlrabe, Leiter der Umfragen beim ifo-Institut, betont, dass der Arbeitsmarkt weiterhin unter der anhaltenden Wirtschaftskrise leidet und Unternehmen bei ihren Personalentscheidungen sehr vorsichtig bleiben. Besonders in der Industrie steigen die Anzeichen für Stellenabbau, auch wenn die Dynamik etwas nachlässt. In den meisten Kernbranchen dominiert das Entlassen von Arbeitskräften gegenüber Neueinstellungen. Im Dienstleistungsbereich verschlechtert sich die Situation, während im Bereich Zeitarbeit ein großer Rückgang der Nachfrage herrscht. Der Tourismussektor stellt hingegen weiterhin vermehrt ein. Im Baugewerbe soll die Belegschaft möglichst konstant bleiben, während im Einzelhandel zwar weiterhin Arbeitsplätze verloren gehen, der Abbau jedoch weniger stark ausfällt als zuvor.

Das ifo-Arbeitsmarktbarometer zeigt, dass die deutschen Unternehmen weiterhin zögerlich bei Neueinstellungen agieren und der Stellenabbau in fast allen Sektoren anhält, wenn auch regional und branchenspezifisch unterschiedlich ausgeprägt. Die Gründe sind eine schwache Konjunktur und die allgemeine Unsicherheit hinsichtlich der weiteren wirtschaftlichen Entwicklung, was zu einer besonders vorsichtigen Personalpolitik führt. Laut aktuellen Recherchen und weiteren Medienberichten verschärft zudem die fortlaufende Transformation in Schlüsselindustrien wie Fahrzeugbau oder Maschinenbau die Trendwende am Arbeitsmarkt; im Gesundheits- und Pflegesektor bleiben die Jobperspektiven hingegen weiterhin positiv bis zunehmend, wobei der starke Rückgang der Zeitarbeitsnachfrage auf einen Nachzieheffekt in anderen Branchen hindeuten könnte – beispielsweise dort, wo Fachkräftemangel herrscht oder temporäre Aufträge schwer kalkulierbar sind.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

Laut einem aktuellen Artikel der 'Süddeutschen Zeitung' verschlechtert sich die Arbeitsmarktlage in Deutschland weiter; der Schwerpunkt liegt dabei auf Problemen in der Industrie, während der Dienstleistungssektor gemischte Tendenzen aufweist. Auch politisch werden stärkere Maßnahmen zum Erhalt von Arbeitsplätzen diskutiert. Zusätzliche Effekte ergeben sich durch die Energiepreisentwicklung, die als zusätzlicher Unsicherheitsfaktor für Neueinstellungen angesehen wird. Quelle: Süddeutsche Zeitung

Die 'Frankfurter Allgemeine Zeitung' hebt in ihrer ausführlichen Analyse hervor, dass insbesondere die Automobilbranche sowie der Maschinenbau erheblich an Arbeitskräften einbüßen. Die veränderten Rahmenbedingungen der Weltwirtschaft und strukturelle Veränderungen führen zu einer erhöhten Flexibilisierung des Arbeitsmarkts. Gleichzeitig wächst der Druck auf die Politik, Reformen zur Stärkung der Binnenkonjunktur anzustoßen. Quelle: FAZ

Die 'Zeit' berichtet, dass größere Unternehmen zunehmend auf Automatisierung und digitale Prozesse setzen, was den Arbeitsplatzabbau gerade im Mittelstand verstärkt. Besonders kleine und mittlere Betriebe sind von der Investitionszurückhaltung betroffen, was zu zurückgehenden Neueinstellungen führt. Gleichzeitig zeigt der Arbeitsmarkt trotz globaler Unsicherheiten in einigen Branchen wie Gesundheit, Bildung und Tourismus weiterhin Stabilität und vereinzelt sogar Wachstum. Quelle: ZEIT

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