Startschuss für Kommission zur Überarbeitung der Schuldenbremse im September

Noch im September beginnt die Arbeit einer hochrangigen Expertenkommission, die Vorschläge für die Modernisierung der Schuldenbremse vorlegen soll – ein zentrales Ziel der aktuellen Bundesregierung.

27.08.25 07:02 Uhr | 3 mal gelesen

Am 11. September findet um 10 Uhr im Bundesfinanzministerium die Auftaktsitzung der geplanten Kommission zur Reform der deutschen Schuldenbremse statt. Wie die "Welt" berichtet, muss die fertige Empfehlung der Bundesregierung spätestens bis zum 15. November vorliegen. Danach ist vorgesehen, nötige Gesetzesanpassungen spätestens bis März 2026 umzusetzen. SPD, Grüne und Linke erhoffen sich von der 15-köpfigen Runde weitreichende Lösungsvorschläge, wie notwendige staatliche Investitionen – etwa in Bildung, Infrastruktur oder Klimaschutz – auch in Zukunft ermöglicht werden können. Die SPD betont die Bedeutung einer generationengerechten Ausgestaltung, die Grünen fordern grundgesetzkonforme und praktikable Regelungen, und die Linke knüpft ihre Zustimmung an umfassende Verbesserungen der finanziellen Lage von Kommunen und Bürgern. Für grundgesetzliche Veränderungen braucht die Regierung auch Stimmen der Opposition; die Union äußert sich bislang nur zurückhaltend und betont Deutschlands Vorbildrolle für die europäische Haushaltspolitik.

Aktuell steht die Schuldenbremse im Zentrum einer hitzigen Debatte über die Modernisierung der deutschen Haushaltspolitik. In zahlreichen Medienberichten wird die Expertenkommission als entscheidend für die zukünftige Investitionsfähigkeit des Staates angesehen, vor allem im Hinblick auf Herausforderungen wie den Klimaschutz und die Digitalisierung. Während SPD, Grüne und Linke verbindliche Verbesserungen bei der Investitionsfähigkeit fordern, bleibt die Union skeptisch, betont aber die Vorbildfunktion Deutschlands in Europa. Neueste Berichte heben außerdem hervor, dass auch zahlreiche Wirtschaftsverbände und Wissenschaftler eine Reform anmahnen, um wirtschaftliches Wachstum und soziale Gerechtigkeit zu gewährleisten. Nach Angaben der Süddeutschen Zeitung diskutiert die Öffentlichkeit kontrovers darüber, inwieweit eine Lockerung der Schuldenbremse den Haushalt nachhaltig stärken oder zu einer höheren Verschuldung führen könnte. Parallel warnen manche Experten vor einem zu starken Aufweichen der Regeln, das den Haushalt langfristig destabilisieren könnte.

Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema

1. In einem ausführlichen Artikel der Süddeutschen Zeitung wird betont, dass zahlreiche Ökonomen und Kommunalpolitiker die aktuelle Schuldenbremse für eine nachhaltige Modernisierung Deutschlands als hinderlich ansehen, insbesondere angesichts der Herausforderungen durch Digitalisierung und den grünen Umbau der Wirtschaft (Quelle: Süddeutsche Zeitung).

2. Die Zeit berichtet, dass die Debatte um die Lockerung der Schuldenbremse auf Bundesebene ein wichtiges Thema ist und der politischen Einigung hohe Hürden entgegenstehen – vor allem, weil CDU und CSU bisher keine Notwendigkeit für weitreichende Änderungen sehen und auf Haushaltsdisziplin pochen (Quelle: Die Zeit).

3. Laut einem aktuellen Artikel der Frankfurter Allgemeinen Zeitung machen jüngste Berechnungen deutlich, dass der Investitionsbedarf gerade im Hinblick auf Infrastruktur und Klimamaßnahmen enorm ist, viele Kommunen aber durch die bestehende Schuldenbremse in ihrer Handlungsmöglichkeit massiv eingeschränkt sind (Quelle: Frankfurter Allgemeine Zeitung).

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