Keine Hinweise auf chinesische Waffenhilfe für Hisbollah laut Bundesregierung

Die Bundesregierung hat eigenen Angaben zufolge keinerlei Informationen über eine mögliche Unterstützung der libanesischen Hisbollah durch China.

heute 17:27 Uhr | 18 mal gelesen

Regierungssprecher Stefan Kornelius erklärte am Montag in Berlin auf Nachfrage, dass ihm zu diesem Thema "keine eigenen Erkenntnisse" vorlägen. Er verzichtete darauf, die Vorwürfe des israelischen Botschafters Ron Prosor zu kommentieren – ein ganz typischer Umgang mit heiklen diplomatischen Anschuldigungen. Prosor hatte zuvor in der Funke-Mediengruppe behauptet, Peking habe jüngst nicht nur moderne Flugabwehrsysteme, sondern auch Bauteile für das Raketenarsenal der Hisbollah geliefert. Seine Einschätzung: China wolle die Gelegenheit nutzen, im Windschatten des nachlassenden russischen Einflusses im Iran, die dortige Führung enger an sich zu binden. Während des Gaza-Krieges griff die durch den Iran unterstützte Hisbollah Israel ebenfalls an – eine Eskalation, die zahlreiche Führungsköpfe der Miliz das Leben kostete. Die israelische Seite macht die vollständige Entwaffnung der Hisbollah mittlerweile zur unverrückbaren Voraussetzung für ein Ende ihrer Angriffe und wirft der Gruppe vor, weiterhin Waffen zu horten und an der Grenze aktiv zu bleiben. Wer da am Ende wirklich liefert, bleibt im Nebel diplomatischer Zurückhaltung. Und seien wir ehrlich: Die Wahrheit dringt selten ungefiltert nach draußen, schon gar nicht in Sachen Nahost-Konflikt.

Die Bundesregierung betonte, sie habe keine eigenen Erkenntnisse über eine militärische Unterstützung der Hisbollah durch China. Unterdessen beschuldigte der israelische Botschafter Peking öffentlich, in den letzten Wochen Waffen und Raketenteile an die Hisbollah geliefert zu haben, um sich strategisch Einfluss im Nahen Osten zu verschaffen – insbesondere, da der Rückhalt Russlands für den Iran schwindet. Hintergrund ist der erneute Gewaltausbruch an der israelisch-libanesischen Grenze seit dem Gaza-Krieg, der fast die komplette Hisbollah-Führung traf und seither zu verstärkten Forderungen nach einer Entwaffnung der Miliz geführt hat. Zeitgleich nehmen die Spannungen zwischen Israel und Iran weiter zu: Auch in der aktuellen Berichterstattung mehrerer Medien wird hervorgehoben, dass China seine Präsenz im Nahen Osten ausbaut, etwa durch Infrastrukturprojekte oder diplomatische Initiativen. Greifbare Belege für eine direkte Waffenhilfe an die Hisbollah gibt es jedoch kaum; westliche Geheimdienste halten sich dazu bedeckt oder bestätigen die Informationen nicht. Die Lage bleibt diffus, und internationale Akteure wägen ihre Worte und Zugeständnisse sorgfältig ab.

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