Da kämpft man sich durch den Paragrafendschungel des GEG, und dann das: Stillstand statt Fortschritt. Dr. Timm Kehler, vorne dabei beim Verband der Gas- und Wasserstoffwirtschaft, redet gar nicht um den heißen Brei, sondern sagt geradeheraus, dass das gegenwärtige GEG den Pfad zur Wärmewende eher verbaut als freimacht. Die Heizungsbranche sitzt, salopp gesagt, auf dem Trockenen. Leute, die Häuser modernisieren wollen, werden mit starren Vorgaben verunsichert und verschreckt. In ihrem frisch veröffentlichten Eckpunktepapier schlagen Kehler und Kollegen fünf Ansatzpunkte vor, die den Karren wieder flottkriegen sollen: Statt bloß gesetzliche Quoten zu erfüllen, soll vor allem der CO2-Abdruck des gesamten Gebäudes zählen. Was zu tun ist? Die Autoren meinen, Sanierung, Energie-Effizienz und erneuerbare Energien gehören als gleichwertige Bausteine auf denselben Prüfstand – ein zusammengesetztes Bewertungsmodell also, das zur „Erneuerbaren-Äquivalenz“ führt. Die Hand an der Tür zur Technologieoffenheit muss aufgestoßen werden, heißt es weiter. Ob Hybridheizungen, Biomethan, synthetisches Methan oder Wasserstoff – Hauptsache, die Lösungen dienen dem Klima. Allerdings kommen diese bisher kaum zum Zug – der Markt ist wie abgeschnürt. Altbauten, Neubauten, überall stecken Leute in der Zwickmühle: Das Gesetz hebt Wärmepumpen und Wärmenetze aufs Podest, während grüne Moleküle im Abseits stehen. Auch Gasnetze soll es, so meint der Verband, weiter geben, um günstige Alternativen zu ermöglichen. Und nicht zu vergessen: Die aktuell vorgeschriebene Pflichtberatung für Gas-Heizungs-Interessierte – bei anderen Technologien aber nicht – sorgt für Stirnrunzeln. Am Ende steht der Appell: Die nächste GEG-Novelle, das sogenannte GEG 3.0, solle Vertrauen schaffen, Chancengleichheit herstellen und dem grünen Gas eine echte Marktchance geben. Sonst, so Kehler, bleibt die Wärmewende bloß ein frommer Wunsch.
Der Verband Die Gas- und Wasserstoffwirtschaft kritisiert das bestehende Gebäudeenergiegesetz (GEG) als Hemmschuh für die Wärmewende und warnt vor einer stagnierenden Marktentwicklung. Mit dem vorgelegten Fünf-Punkte-Plan fordert der Verband eine Konzentration auf den tatsächlichen CO2-Ausstoß von Gebäuden statt auf starre technologische Vorgaben und Quoten. Laut aktuelleren Medienberichten, etwa auf Zeit Online und taz, ringt die Regierung aktuell um einen breiteren Konsens beim Heizungstausch – insbesondere weil Eigentümer, Verbraucherverbände und auch Umweltinitiativen teils unterschiedliche Vorstellungen und Sorgen äußern. Es zeichnet sich in diesen Quellen ab, dass eine pragmatische Lösung zwischen Innovation, Bezahlbarkeit und Klimaschutz gesucht werden muss. Außerdem wird berichtet, dass ein umfassender Umbau hin zu grünen Gasen und einer Öffnung für Wasserstoff derzeit politisch diskutiert wird, allerdings unter großem Zeitdruck, da die Fristen für die nächsten Gesetzesanpassungen bereits näher rücken.