Trump setzt Fluglotsen mit Gehaltsdrohungen unter Druck – gleichzeitig winkt Bonus

US-Präsident Donald Trump erhöht den Druck auf Fluglotsen während des Regierungsstillstands: Einerseits droht er mit Gehaltskürzungen, andererseits stellt er einen satten Bonus für besonders Loyal arbeitende Lotsen in Aussicht.

heute 19:17 Uhr | 24 mal gelesen

Mit keinem Wort beschönigt Donald Trump auf seiner Plattform "Truth Social" die angespannte Situation: "Alle Fluglotsen müssen JETZT zurück an den Arbeitsplatz!" Wer das verweigere, werde 'finanzielle Einbußen' spüren – so knapp und scharf formulierte es der Präsident persönlich. Im krassen Gegensatz dazu stellt er allerdings einen Bonus von 10.000 Dollar für diejenigen in Aussicht, die auch im Shutdown ihrer Arbeit lückenlos nachgingen. Sie hätten, so Trump, 'Hervorragendes für unser Land geleistet'. Über jene, die sich freinahmen oder krankmeldeten, äußert er sich wenig schmeichelhaft: Sie sollen einen negativen Vermerk in ihrer Personalakte kassieren. Und schon folgt die nächste Drohung obendrauf: Wer mit dem Gedanken spiele, den Dienst zu quittieren, solle das am besten direkt tun – Abfindung gibt's keine. "Die ersetzen wir umgehend durch echte Patrioten", so seine Worte. Bemerkenswert, fast schon sarkastisch, fügt er hinzu, dass die Neuen künftig mit der "allerneuesten Hightech-Ausrüstung" arbeiten werden. Diese Eskalation ist das jüngste Kapitel im Dauerstreit um den US-Haushalt: Wochenlang herrschte zwischen Republikanern und Demokraten Funkstille bezüglich einer Einigung. Folge: Die Bezahlung für zahlreiche Staatsbedienstete, darunter eben auch Fluglotsen, blieb aus. Viele meldeten sich daraufhin krank oder blieben gleich zu Hause – das Chaos an den Flughäfen war absehbar. Inzwischen zeichnet sich eine mögliche Einigung ab, womit ein Ende des Stillstands greifbarer scheint.

Trumps martialische Ansage an die Fluglotsen offenbart nicht nur die angespannte Lage im US-Haushaltsstreit, sondern auch einen Politikstil, der vor Konfrontation und Polarisierung nicht zurückschreckt. Ob es clever ist, Fachkräfte sowohl einzuschüchtern als auch mit Boni zu locken, sei dahingestellt – die Reaktionen der betroffenen Beschäftigten und ihrer Gewerkschaften ließen jedenfalls nicht lange auf sich warten: Mehrere Fachverbände äußerten Bedenken hinsichtlich dieser Taktik und warnten vor einem möglichen Kompetenzverlust durch erzwungene Wechsel. Parallel berichten US-Medien, dass Flughäfen bereits einen Mangel an qualifizierten Fluglotsen verzeichnen, was die Sicherheit und den reibungslosen Ablauf stark beeinträchtigt. (Weitere Quelle: www.dw.com) Zusätzlich meldet die Süddeutsche Zeitung, dass sich durch den Stillstand neue politische Gräben auftun und die Fronten zwischen Republikanern und Demokraten verhärten. Insbesondere die kurzfristigen Auswirkungen auf Reisende wirken sich direkt auf die öffentliche Meinung aus. Experten warnen, dass langfristige Unsicherheiten im Berufsstand die Attraktivität des Jobs weiter schmälern könnten. (Weitere Quelle: www.sueddeutsche.de) Wie DW berichtet, wächst der Druck aus der Wirtschaft, ein baldiges Ende des Regierungsstillstandes zu finden, da jeder weitere Tag erhebliche Einbußen im Luftverkehr und Tourismus verursacht. Vertreter der Luftfahrt fordern schnelle und nachhaltige Maßnahmen zur Sicherung nicht nur der Arbeitsplätze, sondern auch der Infrastruktur. Schließlich drohe anderen Berufsgruppen das gleiche Schicksal, falls der politische Stillstand anhält. (Weitere Quelle: www.dw.com)

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