Klaudia Giez, die einigen vielleicht noch aus der Zeit bei Germany’s Next Topmodel im Kopf geblieben ist, eröffnet die diesjährige Staffel von „Raus aus der Depression“. Ihre Erzählung weicht ab von glatten Werbebotschaften: Sie beschreibt schmerzhaft ehrlich, wie sie nach Weihnachten wie ein gehetztes Tier in ihrem Elternhaus auf und ab ging – voller Tränen, Zweifel und diesem beängstigenden Gespür, dass die Lösungen anderer nicht ihre Rettung sein würden. "Ich wusste, so kann es nicht weitergehen", sagt sie. Und tatsächlich: Giez suchte sich professionelle Hilfe und verbrachte vier intensive Monate in einer Klinik. Heute weiß sie, dass genau das – dieser Schritt ins Ungewisse – ihr Leben rettete. Die Zeit dort war nicht immer einfach, aber die Begegnungen und das Verständnis für ihren Zustand haben ihr neuen Halt gegeben. Rückfälle versucht sie inzwischen proaktiv zu verhindern, sei es durch offenere Gespräche oder das bewusste Priorisieren ihrer Gesundheit über die Arbeit. In der Podcast-Folge wird ihr persönlicher Bericht dann jeweils fachlich von Professor Ulrich Hegerl erklärt: Der Psychiater unterstreicht, dass die Individualität jedes Betroffenen zwar groß ist, die Symptome und das Leiden jedoch häufig erstaunlich ähnlich sind. Viele fühlen sich schuldig und hoffnungslos – doch professionelle Unterstützung und der Austausch mit anderen können den Weg heraus ebnen. Die aktuelle Folge ist sowohl als Podcast als auch als Video abrufbar, Ausstrahlungen erfolgen zudem im Radio und auf YouTube.
Im Mittelpunkt der Podcast-Reihe steht das ehrliche Teilen von Erfahrungen und das Wissen, dass auch Menschen mit öffentlichen oder erfolgreichen Karrieren mit Depressionen ringen. Klaudia Giez schildert eindrücklich, wie entscheidend es für sie war, zu Weihnachten die Notbremse zu ziehen und Hilfe anzunehmen, statt sich weiter zu verstellen. Die Experteneinordnung und die vielfältigen Angebote der Stiftung Deutsche Depressionshilfe unterstreichen, dass Depression eine ernsthafte, oft unterschätzte Erkrankung ist, für die es aber breite Unterstützung und Wege zur Genesung gibt.
Neuere Berichte in den Medien zeigen, dass das öffentliche Sprechen über psychische Gesundheit zunehmend an Akzeptanz gewinnt. Noch immer sind es mutige Einzelstimmen, die einen Wandel in der Wahrnehmung bewirken – und prominente Betroffene wie Giez leisten dazu einen wichtigen Beitrag. In den letzten beiden Tagen wurde etwa berichtet, dass auch mehrere weitere Prominente ihre Geschichten teilen, und immer häufiger thematisieren Medien die Bedeutung von Präventionsangeboten, besserer Versorgung und sozialer Akzeptanz psychischer Erkrankungen.