Für Klingbeil bleibt das Zieljahr 2035 grundsätzlich bestehen, doch plädiert er für mehr Flexibilität bei den technischen Wegen dorthin. Ein kategorisches Nein zu neuen Ideen ist das nicht – Klingbeil verlangt von den Autobauern mehr Engagement für den Standort Deutschland: "Die Firmen müssen nicht nur investieren, sondern auch und gerade die deutschen Standorte und Jobs sichern."
Über die Autoindustrie hinaus hat Klingbeil auch die Stahlbranche im Auge: Er fordert, dass klimaneutral hergestellter Stahl aus Europa in der CO2-Bilanz von Autos angerechnet werden soll. Das stärke die heimische Industrie, die seit Jahren ziemlich unter Druck steht. Insgesamt ruft Klingbeil zu einem aus seiner Sicht "gesunden europäischen Patriotismus" auf und wünscht sich einen risikobereiten, pragmatischen Kurs. Sein Ziel: Deutschland soll nicht im Rückspiegel der Elektromobilität verschwinden und Chinas Übermacht in Kauf nehmen – "Wir sollten die besten Autos weiterhin in Deutschland bauen." Apropos E-Autos: Sie sollen laut Klingbeil auch künftig von der Kfz-Steuer befreit bleiben. Ganz ehrlich: Wer will schon, dass auf deutschen Straßen nur noch Fahrzeuge aus Fernost herumsurren?
Lars Klingbeil bleibt beim Ziel für das Verbrenner-Aus 2035, zeigt aber Offenheit für eine längere Zulassung von Hybridmodellen – unter der Bedingung, dass Arbeitsplätze erhalten bleiben und die Klimaziele eingehalten werden. Zusätzlich setzt er auf innovative Wege wie die Anrechnung von klimaneutral produziertem europäischem Stahl, um die CO2-Bilanz der Autos zu verbessern und heimische Industrien zu stärken. In aktuellen Medienberichten wird Klingbeils Position kontrovers diskutiert, insbesondere vor dem Hintergrund wachsender Konkurrenz aus China und den Herausforderungen, eine Balance zwischen Umweltanforderungen und Arbeitsplatzsicherung in Deutschland zu finden. Nach neuesten Berichten in Zeitungen und Onlinequellen wird Klingbeils Vorschlag innerhalb der Regierung und der Wirtschaft teils begrüßt, teils kritisch gesehen, weil erhebliche Zweifel bestehen, ob beide Ziele, nämlich Klimaschutz und Beschäftigungssicherung, immer kompatibel sind. Während die Automobilindustrie neue Investitionen und technologische Offenheit fordert, pochen Umweltverbände darauf, dass die Beschlüsse von Paris und Brüssel nicht verwässert werden dürfen. Das Thema bleibt hochdynamisch: Spannungen zwischen den einzelnen Koalitionspartnern, den Interessen der Arbeitnehmer und den Anforderungen des globalisierten Marktes verschärfen sich weiter.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
In einem Artikel der Süddeutschen Zeitung wird berichtet, dass die EU-Kommission weiterhin am 2035 ausgestellten Verbrenner-Verbot festhält, aber über eine Sonderregelung für E-Fuels nachdenkt. In der Debatte geraten deutsche Automobilhersteller unter Druck, innovative Antriebsformen schneller zu entwickeln – auch weil starker Wettbewerb aus Asien die Branche in Aufruhr versetzt (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Der Spiegel analysiert ausführlich, wie die chinesischen Elektroauto-Hersteller mit massiven Subventionen und billigen Modellen den europäischen Markt durcheinander wirbeln. Dabei sehen sich deutsche Hersteller gezwungen, ihre Elektrostrategie zu verschärfen, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen, während die Bundesregierung auf Ausgleich zwischen Klimavorgaben und industriellen Interessen drängt (Quelle: Der Spiegel).
Die FAZ nimmt die Auseinandersetzung um die Jobgarantie zum Anlass, die Spaltung zwischen Industriegewerkschaften, Umweltschützern und Wirtschaftsverbänden zu beleuchten. Während von der Industrie eine Lockerung der EU-Vorgaben gefordert wird, warnen Klimaforscher vor gefährlichen Zugeständnissen, die die Glaubwürdigkeit deutscher Klimapolitik untergraben könnten (Quelle: FAZ).