Die Diskussion um die Regulierung von Airbnb und Co trifft einen Nerv: Städte wie Berlin oder München kämpfen bereits mit Zweckentfremdungsverboten, dennoch boomt der Markt. Inzwischen fordert auch die Europäische Union einheitliche Regelungen, etwa zur besseren Registrierung der Vermieter, weil Tourist*innen ganze Stadtviertel verändern und Mieten in die Höhe treiben. Neu in der Debatte ist, dass auch konservative Eigentümervertreter eine Verschärfung befürworten, um das Ausufern von Kurzzeitvermietungen zu verhindern, während parallel aus anderen Städten wie Amsterdam oder Paris Beispiele schärferer Kontrolle herangezogen werden. Darüber hinaus gibt es Hinweise darauf, dass viele Anbieter Schlupflöcher im deutschen Mietrecht nutzen, um durch Kurzzeitvermietung weit mehr Rendite zu erwirtschaften als durch klassische Vermietung – ein Trend, den beide Verbände stoppen wollen. Die Bundespolitik steht nun unter Druck, EU-Richtlinien zügig umzusetzen und Kommunen mehr Befugnisse zu geben, während die Wohnungsbau-Debatte weiterhin ungelöst im Raum schwebt.
Schwerpunkte anderer Leitmedien zu diesem Thema
Laut ZEIT ONLINE spitzt sich der Kampf gegen die Verdrängung von Wohnraum durch Ferienwohnungen in deutschen Großstädten immer weiter zu: Behörden setzen auf verschärfte Kontrollen und härtere Bußgelder – doch die Zahl der illegalen Vermietungen bleibt hoch, und Vermieter nutzen gezielt rechtliche Graubereiche. Die Politik ringt um Wege, Airbnb-Angebote von privater Vermietung zu unterscheiden, während Wohnungssuchende besonders in Ballungsgebieten unter dem Druck steigen der Mieten leiden. Es wird diskutiert, in Großstädten eine Mindestvermietungsdauer und verpflichtende Registrierung einzuführen sowie Plattformen selbst zur Verantwortung zu ziehen (Quelle: Zeit Online).
Die Süddeutsche Zeitung berichtet, dass die Städte teilweise schon mit High-Tech-Analysen und gezieltem Daten-Abgleich gegen Kurzzeitvermietungen auf Plattformen wie Airbnb vorgehen: In München wird eine neue Software eingesetzt, die verdächtige Inserate automatisch meldet. Allerdings stoßen die Behörden an rechtliche und personelle Grenzen, während Airbnb wiederum auf Datenschutz und die Privatsphäre seiner Nutzer pocht, was die Kontrolle erschwert. Die Unsicherheit darüber, wann eine Unterkunft tatsächlich als 'zweckentfremdet' gilt, bleibt für Mieter, Eigentümer und Ämter ein Problem (Quelle: Süddeutsche Zeitung).
Nach Angaben der Taz sind europäische Städte zunehmend frustriert über den Einfluss von Airbnb und kurzzeitigen Vermietungsplattformen auf Wohnungsmarkt und Nachbarschaften: In Brüssel fordern Aktivisten und Lokalpolitiker, Gastgeber müssten detaillierte Angaben machen und regelmäßige Kontrollen dulden. Gleichzeitig gibt es Anzeichen, dass einige Kommunen mit Plattform-Betreibern direkt verhandeln, um Daten über Anbieter zu erhalten, während Bundesländer in Deutschland eigene Sonderwege bei Wohnraumschutz und Durchsetzung einschlagen. Die Debatte dreht sich oft im Kreis, solange übergeordnete Regeln fehlen (Quelle: taz.de).