Slowenien strebt engere Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie an

Slowenien möchte die Kooperation mit Deutschland im Verteidigungsbereich ausbauen und setzt auf neue gemeinsame Impulse.

heute 18:25 Uhr | 23 mal gelesen

Manchmal sind Staaten wie alte Freunde, die sich nach langer Zeit wieder treffen und plötzlich merken, dass es noch viel gibt, was sie gemeinsam bewegen könnten. Sloweniens Ministerpräsident Robert Golob hat das am Freitag ganz klar gemacht: Die Beziehungen zu Deutschland laufen zwar schon gut – vor allem bei modernen Technologien und sogar bei Projekten rund ums Weltall –, aber da geht noch mehr. Während seines Treffens mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) im Berliner Kanzleramt plädierte Golob vor allem für eine intensivere Zusammenarbeit in der Verteidigungsindustrie. Man spürte fast so etwas wie Aufbruchsstimmung zwischen den Zeilen; die Rollen von Vorreitern in der EU werden plötzlich wieder greifbar. Interessant fand ich, dass Golob explizit auch die Energiewirtschaft und deren technologische Verflechtung mit ins Gespräch brachte – ein Thema, das oft zwar mitschwingt, aber selten so selbstverständlich mit Verteidigung verknüpft wird. Tatsächlich: Wer heute in Europa noch mit Blick nach außen wettbewerbsfähig und souverän sein will, der muss an vielen Stellen zusammenarbeiten – das war schon einmal so, warum sollte es dieses Mal nicht wieder funktionieren? Europäische Techniksouveränität klingt sperrig, aber eigentlich versteckt sich dahinter der Wunsch, alte Stärken neu zu beleben und gemeinsam international die Nase vorn zu haben.

Sloweniens Regierungschef Robert Golob forderte bei einem Treffen mit Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Berlin eine vertiefte Zusammenarbeit der beiden Länder im Bereich Verteidigungsindustrie sowie bei innovativen Technologien und Energie. Golob betonte, dass eine engere Kooperation für mehr technologische Eigenständigkeit und Wettbewerbsfähigkeit der gesamten EU sorgen könne. Besonders vor dem Hintergrund sich verschärfender geopolitischer Spannungen und der verstärkten Investitionen in Verteidigungs- und Energiesektor in vielen europäischen Ländern setzen Staaten wie Slowenien und Deutschland verstärkt auf Partnerschaften. Slowenien investiert derzeit signifikant in die Modernisierung seiner Streitkräfte und hat bereits Gemeinschaftsprojekte mit deutschen Rüstungsunternehmen angestoßen, um Synergieeffekte zu nutzen und eigene Interessen auf EU-Ebene stärker zur Geltung zu bringen. Die wachsende Bedeutung militärischer und energietechnischer Unabhängigkeit findet europaweit zunehmend Beachtung, insbesondere unter dem Aspekt einer resilienten EU. Auch die Entwicklung von Dual-Use-Technologien – also solchen, die sowohl zivil als auch militärisch verwendbar sind – spielt eine zentrale Rolle in der Ausgestaltung dieser Kooperationen.

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