Kaum zu glauben, dass manche der bekanntesten heimischen Tiere wie der Feuersalamander so sehr in Not sind. Schuld daran ist zum Beispiel ein gefräßiger Pilz aus Asien, der sich inzwischen auch durch europäische Wälder frisst. Viele Zoos, vereint im Verband der Zoologischen Gärten (VdZ), versuchen dem etwas entgegenzusetzen: Sie halten Feuersalamander, beobachten deren Verhalten und Gesundheit, und entwickeln Methoden, die Tiere zu behandeln und schließlich zu schützen. Das betrifft jedoch längst nicht nur die Salamander – auch Arten wie der Himmelblaue Zwergtaggecko oder der Eurasische Luchs profitieren von solchen Bemühungen. Quer durch Deutschland, Österreich, die Schweiz und bis nach Spanien reichen die Projekte, bei denen Forschung, Haltung und Artenschutz Hand in Hand gehen.
In Erfurt kamen gerade etwa 80 Zoo-Profis und Fachleute zusammen – ein Treffen mit vielen Diskussionen, Vorträgen und Debatten, wie Wildtiere in Zoos und ihrer natürlichen Umgebung erhalten werden können. Volker Homes, Geschäftsführer des VdZ, hob hervor, dass es ohne enge wissenschaftliche und praktische Zusammenarbeit kaum eine Chance gäbe, bedrohte Tiere langfristig zu retten. Besonders spannend: Berichte aus internationalen Projekten wie dem Schutz des Himmelblauen Zwergtaggeckos in Tansania, bei dem Zoos nicht nur forschen, sondern aktiv Brandschutz, Ausbildung und Unterstützung von Anti-Wilderer-Teams vor Ort mit organisieren. Als Nebeneffekt taucht – fast ein bisschen nebenbei – der Gedanke auf, wie sehr sich die Aufgaben von Zoos in den letzten Jahren gewandelt haben: vom reinen Ausstellen exotischer Tiere hin zu fast schon globalen Artenschutz-Hubs. Selbst auf dem Weltnaturschutzkongress in Abu Dhabi war das Thema präsent, denn der Handlungsdruck, bedrohte Arten zu retten, wächst stetig.
Und manchmal, das lehrt dieser Austausch, liegen die spannendsten Erkenntnisse eben nicht im Exotischen, sondern ganz nah vor unserer Haustür – beim Feuersalamander, der für viele Kinder noch immer ein fast magisches Wesen ist.
Die Fachtagung im Thüringer Zoopark Erfurt hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig es ist, dass Zoos über Ländergrenzen hinweg zusammenarbeiten – und dass ihr Engagement weit über reine Tierhaltung hinausgeht. In Fachkreisen gilt die Erforschung des Bsal-Pilzes als besonders dringlich, da er nicht nur den Feuersalamander, sondern viele heimische Amphibien bedroht. Mut macht, dass Zoos immer mehr zum Motor für konkrete Schutzmaßnahmen in Deutschland und in Projekten weltweit werden: Sie unterstützen Wildtier-Patrouillen, Bekämpfung invasiver Pflanzen und investieren zunehmend in Wildtier-Forschung mit lokalen Partnern. Neueste Medienberichte unterstreichen die gesellschaftliche Bedeutung der Zoos als Schaltstelle für Artenschutz, was nicht nur auf Tagungen diskutiert, sondern auch in internationalen Kooperationen (z.B. via EAZA und Citizen Conservation) praktiziert wird. Laut aktuellen Nachrichten bleibt der politische Druck groß, die Finanzierung und rechtliche Absicherung solcher Arbeiten zu garantieren, insbesondere angesichts Klima- und Biodiversitätskrisen. Gleichzeitig wächst die Bereitschaft von Kommunen und Ländern, Artenschutzprojekte zu fördern, da sie direkte Auswirkungen auf Ökosysteme und Bildungschancen haben.