Hürden statt Chancen: Warum Arbeitswillige scheitern und lieber Asyl beantragen

So vielversprechend es klingt: Menschen, die nach Deutschland kommen und hier arbeiten wollen, stehen oft vor einer unüberwindbaren Bürokratie. Praktische Erfahrung, Deutschkenntnisse – alles zweitrangig. Ohne Ausbildung geht praktisch nichts. Absurderweise bleibt für viele Einwanderungswillige manchmal nur der Weg über einen Asylantrag – und das, obwohl sie gar nicht fliehen wollen.

heute 11:30 Uhr | 17 mal gelesen

Mal ehrlich: Wer nach Deutschland will, um zu arbeiten, sollte meinen, dass Motivation zählt. Aber schon Tobias Frese, Chef einer spezialisierten Recruitingfirma, stolpert im Alltag ständig über deutsche Verordnungen, die eher wie ein undurchdringliches Labyrinth wirken. Ein konkretes Beispiel: Ali S., 28, geboren im Iran, aber lange in Köln daheim. Deutsch spricht er wie ein Rheinländer, er könnte direkt loslegen – und scheitert doch, weil er keinen offiziellen Abschluss vorweisen kann. Ein Arbeitsvisum scheitert schon am Papierkram, das Ausbildungsvisum wiederum an Forderungen wie B1-Sprachzertifikat oder Nachweisen über Lebensunterhalt – und das bei einem mickrigen Azubi-Gehalt. Chancenkarte? Klingt schön, hilft aber Personen wie Ali nicht wirklich, denn auch hier wird eine formale Berufsausbildung verlangt. So bleibt, zynisch gesagt: Wer arbeiten will, darf nicht kommen. Wer einen Asylantrag stellt (obwohl er gar nicht verfolgt wird), landet im Heim und darf erst recht nicht arbeiten. Paradox, oder? Frese fasst es bitter zusammen: "Wenn du motiviert bist, bist du draußen. Wenn du fliehen musst, kommst du rein, aber lange ohne Job." Das eigentliche Problem: Zwischen dem Asylrecht und der Einwanderung für Fachkräfte klafft eine Lücke, durch die motivierte Arbeitskräfte stolpern und oft einfach aufgeben. Der Papierkram nervt nicht nur Einzelne wie Ali, sondern gleich ganze Betriebe – besonders die Mittelständler, die doch am dringendsten anpackende Leute suchen. Frese erlebt es täglich: Deutschsprachige Bewerber, voller Elan, fangen nicht einmal an, weil sie im Formulardschungel verloren gehen. So gehen Deutschland motivierte Menschen verloren – ausgerechnet in Branchen wie Pflege, Bau oder Gastronomie, wo niemand nach Zertifikaten fragt, sondern nach helfenden Händen. Die Lösung? Mehr Mut, praktische Erfahrung und die echte Motivation zu berücksichtigen, statt alles an formaler Ausbildung festzumachen. Bürokratie abbauen, digitale Verfahren einführen, Arbeitgeber entlasten – kurz: ein modernes Einwanderungsrecht, das auf die Wirklichkeit schaut. Denn man kann sich die Leute schlicht nicht länger entgehen lassen. Wer mehr über Tobias Frese erfahren will: Er leitet eine Agentur, die internationale Fachkräfte vermittelt, den gesamten Prozess von Personalauswahl bis Integration stemmt und sich tagtäglich mit diesen bürokratischen Hürden herumschlägt. Den Kontakt findet man unter www.frese-recruiting.de.

Der Text schildert anschaulich, wie die deutsche Einwanderungspolitik Arbeitswilligen wie Ali S. praktisch den Weg versperrt – trotz Deutschkenntnissen und Arbeitgeber. Die Hürden reichen von fehlenden Ausbildungsnachweisen über schwierige Visavergaben bis zu komplizierten Nachweisen der finanziellen Absicherung, so dass nur noch der (untaugliche) Asylantrag bleibt. Arbeitgeber verzweifeln, motivierte potenzielle Arbeitnehmer geben auf. Aktuelle Recherchen zeigen: Die deutsche Politik diskutiert weiterhin über Nachschärfungen beim Chancenkarte-System und der Anerkennung ausländischer Kompetenzen. In Medien wie der FAZ und Zeit wird zunehmend gefordert, dass Deutschland auch Menschen ohne formale Ausbildung – aber mit konkretem Arbeitsplatzangebot – ins Land lässt, etwa über vereinfachte Arbeitsvisa oder Pilotprojekte für Quereinsteiger. Kritik am schleppenden Fortschritt der Digitalisierung und der weiterhin fragmentierten Zuständigkeit der Behörden dominiert ebenso die Berichterstattung wie die Forderung nach einem radikalen Bürokratieabbau im Sinne eines zukunftsfähigen, realistischen Einwanderungsrechts.

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